Es gab aber einst eine Begegnung, die noch weiter zurückliegt: Es war der 11. Mai 1998, die Saison in der Oberliga Westfalen neigte sich dem Ende zu. Schalkes Amateure – so hieß das damals – standen bereits als Vizemeister fest. Das Team von Klaus „Boxer“ Täuber gastierte an einem heißen Frühlingstag beim Aufsteiger BW Post Recklinghausen – und erlebte dort sein Blaues Wunder: Mit 4:2 besiegte der Underdog die Königsblauen, im Team des glücklichen Siegers: Der damals 27-jährige André Pawlak.
„4:2! Angeführt von Daldalian, schocken Postler den Favoriten Schalke 04 A“ titelte RevierSport seinerzeit und legte noch eine Stilblüte als Überschrift hinterher: „Zum Muttertag vier bittere Maiglöckchen für die Täuberlinge.“
Die „Täuberlinge“ präsentierten damals einige Kicker in der Startelf, die echte Schalker noch heute kennen: Mark Schierenberg, Thomas Kläsener, Ünal Alpugan, Miguel Pereira, Sascha Wolf. „Die haben sich damals mit einigen Profis verstärkt“, erinnnert sich Pawlak.
Acht Jahre war Pawlak für die Gelsenkirchener als Junioren-Trainer tätig, dass er den „Knappen“ in der Bundesliga die Daumen drückt, ist ein offenes Geheimnis. Am Samstag spielt das aber keine Rolle, denn Wattenscheid kann die Punkte gut gebrauchen. Allerdings ist die SGW gegen den Dritten der Vorsaison nur Außenseiter. Aber dass der Fußball von Überraschungen lebt, war ja nicht nur vor gut 15 Jahren an der „Langen Wanne“ in Recklinghausen zu sehen.
Es geht nicht um Souveniers von Asamoah
Übrigens: Wer in der Uralt-RS-Ausgabe noch mal acht Seiten weiter vorne nachschlägt, stolpert über den Namen Gerald Asamoah. Der sei auf Schalke „ein Thema“, bestätigte S04-Manager Rudi Assauer damals. Am Samstag ist „Asa“ nun ein Gesprächsthema in der Lohrheide. „Vor seiner großen Karriere muss man einfach den Hut ziehen“, freut sich Pawlak auf das Duell mit dem Kult-Schalker. „Aber wir spielen nicht gegen ihn, um am Ende nur das Trikot zu bekommen.“