Martin Schmidt hatte die Ursache für seine schlechte Laune schnell gefunden. Der Trainer des VfB Hüls echauffierte sich auf der Pressekonferenz nach dem schmeichelhaften 1:0-Erfolg gegen den FC Kray vor versammelter Mannschaft sowie Sponsoren und Fans in Bierlaune über die Berichterstattung des RevierSport. „Das ist doch nur noch lächerlich, worüber da berichtet wird. Es werden nur noch Randgeschichten und Mist in den Vordergrund gestellt, statt über Fußball zu berichten. Wo kommen wir denn dahin?“, meinte Schmidt.
Um über Fußball zu berichten, muss dieser aber zunächst einmal angeboten werden. Der Grottenkick, den seine Mannschaft am Sonntagnachmittag gegen das abgeschlagene Schlusslicht zeigte, war jedenfalls nicht als Fußball zu identifizieren. Die Gastgeber konnten sich einzig und allein bei den Gästen bedanken, die sich durch einen katastrophalen Abwehrfehler in der Anfangsphase selbst auf die Verliererstraße brachten. Linksverteidiger Ioannis Ketsatis und sein Torhüter Omar Allouche agierten in der neunten Minute getreu dem Motto: ‚Nimm du ihn, ich hab ihn sicher.‘ Kadir Mutluer nahm das Gastgeschenk dankend an und schob völlig unbedrängt zum Siegtreffer ein. „Solche Tore sieht man in dieser Liga sehr selten. Das hätte der VfB selbst nicht besser herausspielen können“, schüttelte FCK-Coach Dirk Wißel mit dem Kopf. Die Kommunikationsprobleme zwischen Ketsatis und Allouche kommentierte er in seiner bekannten Art und Weise. „Wahrscheinlich müssen wir einfach eine Sprache finden, die ein libanesischer Torwart und ein griechischer Verteidiger gleichermaßen verstehen.“
Die Krayer knüpften vor nur 200 Besuchern am Badeweiher nahtlos an die zuletzt starken Vorstellungen an und hätten ein weiteres Erfolgserlebnis auf ihrer Abschiedstour durch die Regionalliga durchaus verdient gehabt. Der Patzer von Ketsatis und Allouche sowie fehlende Präzision im Abschluss sorgten aber letztlich dafür, dass der VfB Hüls seine letzte theoretische Chance im Kampf um den Klassenerhalt wahren konnte.