Was hat Ihnen nach der Winterpause größere Sorgen bereitet, das Sportliche oder das Finanzielle?
Die finanzielle Situation und die damit verbundene ehrenamtliche Tätigkeit der Mitarbeiter. Sportlich hatte ich komischerweise überhaupt keine Sorgen. Du musst daran glauben! Wir haben so häufig auf das gegnerische Tor geschossen, wie wohl kein anderer. Manchmal sind es nur kleine Stellschrauben, aber Kunkel und Kontny haben etwas verändert.
Wie kommen Sie mit Druck klar? Wenn du Druck im Nacken hast, macht es keinen Spaß. Es gab zweieinhalb Jahre nur etwas auf die Mappe. Alles, was du gemacht hast, war irgendwie falsch. Du versuchst, etwas zu verändern, und es war wieder nicht richtig. Und nicht richtig heißt hier: nicht erfolgreich. Wir haben viele Sachen richtig gemacht, die aber nicht zum Erfolg geführt haben. Dann fühlst du dich zwischendurch so, wie das Gelände jetzt aussieht.
Macht es jetzt gerade Spaß?
Es macht durchaus Spaß. Weil wir wissen, dass wir in eine Richtung marschieren. Wenn der Erfolg eintritt, macht es ja immer Spaß. Wir versuchen eine Liga zu halten. Für andere ist Erfolg, wenn du wieder in der 2. Bundesliga spielst.
Sommers unterbricht. „Kaffee? Wir haben hier noch eine Maschine!“
Vor einiger Zeit kam Besuch von der Staatsanwaltschaft. Es ging um einen möglichen Schwarzgeldfall beim Wuppertaler SV, bei den Ermittlungen wurde auch RWO überprüft...
Wir haben bis jetzt noch nichts von der Staatsanwaltschaft gehört und haben keine Vorladung bekommen. Vielleicht kommt es zu einer Anhörung. Als die vor der Tür standen, habe ich nur gedacht: Was soll das? Ich wusste gar nicht, wo die hinwollten. Haben die sich in der Tür vertan? Es wurde aber nichts aus dem Regal gerissen, so nach dem Motto, wo ist jetzt das Geheimversteck.
Was muss geschehen, damit Sie die Saison als gelungen bezeichnen?
So weiterspielen und Platz sieben bis zehn erreichen. Das, was wir vor der Saison auch so gesagt haben. Da hat keiner groß getönt. Ich habe das Gefühl, wir sind nicht der ‘Arschlochverein’. 90.000 Euro sind bei unserer Trikot-Sponsoring-Aktion zusammengekommen. Da muss man stolz auf Stadt, Sponsoren und Fans sein. Davor ziehe ich meinen Hut! Wir merken, dass der Verein in der Stadt nicht abgeschrieben ist und vielleicht macht das einen Traditionsverein aus.
Verabschiedung. Sommers zerrt an der Tür, die sich nur mit Kraft schließen lässt. Das Handy klingelt. „Hab’, jetzt Zeit...“ Am Rande des Platzes entfernen Gärtner die ersten Hecken. Bis zum Sommer ist RWO hier noch zu Gast. Bis zum Sommer.