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WSV: Aktion
Blutspende für die Lizenz

WSV: Mannschaft bald ohne Bus?
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Nach dem Rücktritt von Präsident Friedhelm Runge ist es nicht leiser um den Regionalligisten Wuppertaler SV Borussia geworden – ganz im Gegenteil.

Erst wurde die Staatsanwaltschaft auf angebliche Schwarzgeldzahlungen aufmerksam gemacht (RS berichtete) und aktuell beherrschen drei Themen den Verein: Die Regionalliga-Lizenz, der Posten des Vorstandsvorsitzenden und – unglaublich, aber wahr – der Mannschaftsbus.

RevierSport nahm die Themen auf der Agenda unter die Lupe und befragte dazu Tobias Gebert, den Manager des WSV und Friedhelm Runge, den langjährigen Präsidenten des Klubs. Eines vorweg: Die Meinungen hätten nicht unterschiedlicher ausfallen können.

Regionalliga-Lizenz 2013/2014

Seit dem Abgang von Runge ist die Zukunft des WSV mehr als ungewiss. Das war eigentlich nach dem Rücktritt des Präsidenten und Geldgebers auch klar. Dass die Kassen des WSV aber so leer sind, dass der Verein nicht einmal die notwendige Bürgschaft von „nur“ 35.000 Euro bei der Bank hinterlegen kann, ist schon erstaunlich. So kommt es nicht von ungefähr, dass der Verein auf einige Aktionen angewiesen ist, um diese Summe aufzutreiben. Eine dieser Ideen ist eine Blutspende-Aktion. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des WSV rufen die Fans ab dem 18. Februar dazu auf, ins Blutspendezentrum der Stadt zu kommen. Weil das Blutspendezentrum auch eine Aktion startet und jedem Spender eines Vereins, sowie dem Klub selbst, je 20 Euro für eine Spende als Entschädigung entrichtet, müsste der WSV 875 freiwillige Blutspender finden, um die 35.000 – bis spätestens Mitte März – aufzubringen.

Gebert: „Das ist eine sensationelle Idee, eine geniale Sache. Jeder kann im wahrsten Sinne des Wortes sein Herzblut für den Wuppertaler SV geben. Zudem ist das Blutspenden nicht nur für den Verein gut, sondern auch für die Gesellschaft. Denn Blut wird immer benötigt.“ Runge (erfuhr von dieser Aktion durch RS): „Ach du Scheiße! Nun ist es schon so weit gekommen. Das macht mich traurig. Das Ganze ist doch lächerlich. Die wollen mich doch alle weghaben und jetzt müssen die Fans bluten, um die Bürgschaft zu realisieren. Mir fehlen wirklich die Worte.“

Vorstandsposten

Noch ist unklar, wer den vakanten Vorstandsposten beim WSV übernimmt. Zuletzt hieß es, dass der Wirtschaftsprüfer Dr. Jochen Leonhardt mit diesem Amt liebäugelt. Doch weil Leonhardt als Vertrauter von Runge gilt, stößt er auf wenig Gegenliebe im Umfeld und wohl auch im Verwaltungsrat, der sich sehr zurückhält. Gebert: „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab. Damit ist alles gesagt.“ Runge: „Das ist eine sehr weittragende Figur in der deutschen Wirtschaft und hat sehr gute Kontakte. Ich finde es einfach nur beschämend und armselig, dass es keine Nachfolger für mich gibt. Angeblich wollten doch so viele Flagge zeigen, wenn Runge weg ist. Ich frage mich nur, wo diese Leute nun sind? Auch von dem Menschen, der in den letzten Wochen so gegen mich gekämpft hat, ist nichts mehr zu hören.“

Mannschaftsbus

Sollte der zurückgetretene Präsident Friedhelm Runge seine Zahlungen wie angekündigt zum 31. März 2013 einstellen, ist es sogar fraglich, ob die Mannschaft den von Runges Firma „EMKA“ gesponserten Bus weiter nutzen darf.

Gebert: „Dazu sage ich nichts.“ Runge: „Wenn man das genau nimmt, dann ist das gut möglich. Denn alle haben doch immer gesagt, dass man nach Runge gut aufgestellt sei. Und jetzt haben diese Leute kein Geld für die Bürgschaft und keinen Mannschaftsbus für das Team. Ich weiß noch nicht, wie wir das machen werden. Aber die Mannschaft würde mir schon leid tun, wenn sie plötzlich mit dem Fahrrad zu den Spielen fahren müsste.“

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