Auf der anderen Seite wird aktuell ermittelt, wer am Tag vor dem Spiel ins Stadion Niederrhein eingebrochen ist. RS berichtete bereits, dass vor dem Match gegen Schalke II unbekannte Personen "Vorstand raus" in den Schnee auf dem Spielfeld geschrieben hatten.
Zudem wurde eine Trainerbank beschmiert und es gab auch klare Aussagen in Richtung von RWOs Sportlichem Leiter Frank Kontny. Am Tag nach der Partie erfuhr RS: Es gibt noch mehr Punkte, über die gesprochen werden muss. Denn die Bank der Gäste wurde zusätzlich mit Exkrementen beschmutzt. RWO-Vorstandsmitglied Thorsten Binder bestätigt: "Mir wurde das so berichtet. Dort hat wohl jemand seine große Notdurft verrichtet."
Einbrecher wollten ihre Botschaft im TV sehen
Zudem war der Schriftzug "Vorstand raus" nicht einfach so sorgfältig in den Mittelkreis platziert worden. Um auch eine Nachhaltigkeit zu erreichen, wurde die Botschaft der Einbrecher mit schwarzer und weißer Lackfarbe umrandet und ausgefüllt. Die Folge: RWO entschied sich, den Schnee auf dem Platz zu lassen und nur die Strafräume von der weißen Pracht zu befreien. Die über 40 freiwilligen Helfer, die sich vor der Partie zusammenfinden wollten, um den Platz vom Schnee zu befreien, mussten nicht zum Dienst erscheinen. Denn wenn der komplette Schnee abgetragen worden wäre, hätte ganz Deutschland dank der Liveübertragung von Sport1 gesehen, was die Unruhestifter vom Vorstand halten. RWO-Präsident Hajo Sommers betont: "Daher haben wir den Schnee wieder draufgepackt, denn das hätte nicht schön ausgesehen."
Stellt sich nun die Frage: Welcher Vorstand gemeint war? Denn es gibt mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Binder erklärt: "Wir haben keine feste Zuordnung über die Gesamtsituation. Wir haben natürlich auch von Schalker Seite die `Peters-raus'-Rufe vernommen. Und gewisse Verdachtsmomente gehen auch in Richtung Gelsenkirchen. Wenn man dann noch liest, dass Herr Rauball belästigt worden ist, kann man auf einen Zusammenhang mit den Beschlüssen vom 12. Dezember kommen. Dagegen spricht, dass es auch Äußerungen gegen Frank Kontny gegeben hat."
Haben sich Oberhausener und Schalker zusammengetan?
Sommers hat eine weitere Theorie, nach der es nicht Oberhausener oder Schalker gewesen sein könnten. "Vielleicht war das eine Kooperation im Rahmen einer Fanfreundschaft zwischen Oberhausenern und Schalkern." In der Tat gibt es zwischen RWO und Schalke keine größeren Animositäten. Daher würde es nicht wirklich überraschen, wenn sich zwei Fangruppen zusammengetan hätten. Frei nach dem Motto: Die Botschaft passt zu beiden Vereinen, da schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.
Sollte RWO in Zusammenarbeit mit der Polizei herausfinden, wer sich am Rasen der Kleeblätter zu schaffen machte, wird der Personenkreis vom Verein in Regress genommen. Binder: "Das ist selbstverständlich." Und die Kosten werden sich ordentlich summieren. Denn nicht nur die Gästebank musste vollständig gereinigt werden, auch der Rasen muss sich noch einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Zwar wird nicht, wie befürchtet, der ganze Rasen abgetragen werden müssen, an einzelnen Stellen gibt es aber Handlungsbedarf. Sommers: "Wir schauen heute, was machbar ist, ohne die Wurzeln kaputt zu machen."