Auch auf Seiten der „Kleeblätter“ steht ein Trio im Kader, das eine rot-blaue Vergangenheit hat. Neben Karoj Sindi und Ken Asaeda stand auch Patrick Nettekoven beim WSV unter Vertrag – ein Intermezzo zum Vergessen.
Wir schreiben den Februar 2011: die damaligen sportlichen Verantwortlichen der Bergischen, Trainer Michael Dämgen und Manager Markus Bayertz, hatten nach der Sperre ihrer Nummer eins Sascha Samulewicz und der Verletzung dessen Stellvertreters Kevin Rauhut eben Nettekoven ins türkische Wintertrainingslager eingeladen. Der damals vereinslose Keeper konnte die sportliche Führung von seinen Qualitäten überzeugen und sollte verpflichtet werden. „Mir wurden in Belek ausnahmslos gute Leistungen bestätigt. Jedoch hatten die Verantwortlichen keine offiziellen Vertragspapiere mit in die Türkei genommen, so dass das Arbeitspapier erst in Wuppertal in trockene Tücher gebracht werden konnte. Nachdem wir am späten Sonntagabend in Wuppertal angekommen waren, haben mir die Verantwortlichen mitgeteilt, dass ich am Montag die 100-Kilometer-Strecke zwischen meinem Wohnort Bonn und Wuppertal nicht hin- und herpendeln brauche und wir das Papier am Dienstagmorgen unterschreiben“, berichtete der 25-jährige gebürtige Bonner im Winter 2011 gegenüber RevierSport.
Zu dumm nur, dass der Dienstag auf einen 2. Februar fiel und wenige Wochen zuvor der DFB auf dem Bundestag in Essen beschlossen hatte, dass nun auch vertragslose Spieler in den ersten vier Ligen die Transferfrist bis zum 31. Januar einhalten müssen.
Asaeda will nicht über Bruns sprechen
Der damalige WSV-Manager Markus Bayertz, der zwei Monate später von seinen Aufgaben entbunden wurde, kannte die Regel nicht. Und so ist es Nettekoven verwehrt geblieben, einen Einsatz im Regionalliga-Team des WSV zu bestreiten. Stattdessen musste der Schlussmann in der fünftklassigen Wuppertaler Niederrheinliga-Reserve ran.
Sindi musste sich ähnlich wie Nettekoven ebenfalls nur mit der Zweitvertretung zufrieden geben, hier waren aber rein sportliche Gründe ausschlaggebend. „Ich durfte nur einmal knapp 20 Minuten in der 3. Liga gegen Jena spielen. Dann hat mich Uwe Fuchs nicht mehr berücksichtigt“, erinnert sich der gebürtige Iraker. Am besten erging es noch Asaeda, zumindest bei seinem ersten Mal im WSV-Dress. In der Drittliga-Abstiegssaison gehörte er zu den wenigen Leistungsträgern und absolvierte 24 Begegnungen, bevor er das Bergische Land in Richtung Hessen Kassel verließ. Nach nur einer Saison bei den Hessen zog es den Japaner zurück in die Schwebebahnstadt – im nachhinein ein Fehler. Der Sechser kam nur auf 16 Partien und das überwiegend unter Karsten Hutwelker. Als diesen Hans-Günter Bruns beerbte, spielte Asaeda nur noch eine untergeordnete Rollte. Asaeda: „Ich will mich dazu nicht äußern. Ich konzentriere mich nur auf RWO und wir wollen einen Sieg holen.“