Der Wuppertaler SV trotzte dem Tabellenführer Viktoria Köln am Ende einen Punkt in einem hochdramatischen Spiel ab. Ob das am Ende jedoch ein gewonnener oder verlorener Zähler war, da wollte sich kein Wuppertaler so richtig festlegen. Aber in einem waren sie sich alle sicher: „Das war die beste Saisonleistung.“
Los ging es allerdings mit einer Führung für den Gast aus Köln, der nach bereits sechs Minuten einen Fehler im Wuppertaler Aufbau eiskalt bestrafte. David Müller (5.) war der Nutznießer und ließ sich als Torschütze feiern. In der Folgezeit zelebrierten die Wuppertaler das, was man Anlaufen nennt. Ohne Müdigkeitserscheinungen vom Spiel unter der Woche in Wiedenbrück (0:4) erarbeitete sich das Team von Hans-Günter Bruns eine Chance nach der nächsten. Nur im Abschluss haperte es gewaltig. So ging es mit einem Rückstand für den WSV in die Pause.
Auch nach dem Wechsel unverändertes Bild. Der Gastgeber bestimmte die Partie, die Viktoria beschränkte sich auf Konter. Einer der vielen Angriffsversuche des WSV landete dann endlich im Netz der Kölner. Einen Schuss von Mehmet Boztepe ließ Viktoria-Keeper Christoph Semmler fallen, Robert Fleßers war der Nutznießer, der das 1:1 erzielte. In den letzten Minuten wurde es dann noch einmal richtig hektisch. Einen Ballverlust der Wuppertaler verarbeiteet der eingewechselte Giovanni Federico gut und schickte Fatih Candan auf die Reise. Dessen Hereingabe landete nicht bei seinem Mannschaftskollegen Aziz Bouhaddouz, sondern auf dem Schlappen von WSV-Innenverteidiger Thomas Schlieter (89.). Von dem Fuß des Abwehrrecken sprang der Ball in den eigenen Kasten. Die Wuppertaler hatten sich selbst um den Lohn ihrer Arbeit gebracht.
Aber es blieben ja noch rund 120 Sekunden Zeit. Und schon der Angriff nach dem Wiederanpfiff brachte eine strittige Situation. Alexander Voigt soll den Ball mit der Hand anstatt mit dem Kopf zur Ecke geklärt haben. Der Unparteiische zeigte nicht auf den Punkt sondern gab nur einen Eckball. Aber was heißt schon nur? Die scharfe Hereingabe von Kapitän Tom Moosmayer segelte an Freund und Feind vorbei, ehe der Ball an der Hüfte von WSV-Torjäger Christian Knappmann landete und von da aus ins Tor sprang. Der „Lucky-Punch“ des WSV war doch noch geglückt. Nach dem Spiel waren sich aber alle einig: Verdient war der Punkt allemal.
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Das sah auch Gäste Trainer Heiko Scholz so. „Wir haben ein rassiges Regionalligaspiel gesehen, indem wir es versäumt haben den Big Point in Form des 2:0 eher zu setzen. Am Ende denke ich, dass es ein gerechtes Unentschieden gewesen ist.“ Sein Gegenüber Hans-Günter Bruns stimmte da seinem Trainerkollegen zu, nur eine Sache sah er ganz anders: „Ich muss Heiko in weiten Teilen zustimmen. Es war ein unglaubliches Spiel meiner Mannschaft, die einen tollen Charakter gezeigt hat. Nur eins sehe ich anders als Heiko. Wir hätten hier gewinnen müssen.“