In Durchgang eins lieferten sich die Mannschaften einen offenen Schlagabtausch. Es hätte gut und gerne auch mit einem 3:3-Remis in die Pause gehen können. Dass es nach 45 Minuten nur 1:1 stand, dürfte jeden der 2712 anwesenden Besucher im Stadion am Zoo gewundert haben. Denn sowohl die Wuppertaler als auch die Kölner vergaben fast im Minutentakt Torchancen. Schon nach zwei Minuten hätte es im WSV-Kasten klingeln können. Silvio Pagano versuchte den Ball per Drop-Kick an Christoph Semmler vorbeizuschießen. Doch der Wuppertaler Keeper konnte Paganos Versuch aus spitzem Winkel entschärfen. Auf der Gegenseite scheiterten Marco Quotschalla und Christian Knappmann.
Vor allem der letztjährige Regionalliga-Bomber Knappmann hätte das Führungstor erzielen müssen. Robert Mainka schickte Marcel Landers auf die Reise, dieser beförderte den Ball in den Rücken der Kölner Abwehr und Knappmann stand plötzlich alleine vor Poggenborg. Doch der Torjäger vergab die Riesenchance.
Diese Fahrlässigkeit hätte sich fast gerächt. Denn nur 60 Sekunden später hatte Maurice Kühn gleich eine doppelte Einschussmöglichkeit für die Kölner. Erst scheiterte er mit seinem 25-Meter-Distanzschuss an Semmler und dann setzte er den Ball bei der nachfolgenden Ecke an den Pfosten. Im Gegenzug dann wieder die Wuppertaler: Mainka schickte erneuert Landers und der tauchte alleine vor Poggenborg auf. Anstatt den Ball vorbeizuschieben, entschied sich der Flügelflitzer für einen Heber - falsche Entscheidung. Wie es besser geht zeigten die Gäste. Langer Ball von Sebastian Zinke auf Michael Lejan, dieser leitet den Knicker auf Pagano weiter und der schob zum 1:0 (21.) ein. Die Kölner schienen das Geschehen im Griff zu haben - bis zur 44. Minute: Eckball von Tom Moosmayer und Jochen Schumacher bugsierte das Leder ins eigene Netz.
Beide Teams verschossen ihr Pulver in Abschnitt eins. Denn in Halbzeit zwei passierte nicht mehr viel. Bis zur 76. Minute: plötzlich taucht Kraus mutterseelenallein im Wuppertaler Strafraum auf und macht sein Eigentor mit dem 2:1-Siegtreffer wett und bescherte den Gästen die Saisonpunkte vier bis sechs.