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RWE - Wuppertal 1:1
Ein Derby am Siedepunkt

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RWE: 1:1 gegen Wuppertaler SV
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Das Spiel zwischen RWE und dem WSV hatte alles, was ein Derby ausmachen sollte. Forderte aber auch einen verletzten Ordner und sorgte für reichlich Aufregung.

Die Hafenstraße dampfte, schepperte und kochte schließlich über. Gut sieben Minuten hielten die 8713 Zuschauer bei einem der letzten großen Auftritte auf der Bühne Georg-Melches-Stadion inne. Bei Tumulten im Block der WSV-Fans ist ein Ordner am Auge verletzt worden und wurde umgehend in eine Augenklinik abtransportiert. Ein martialisches Bild. Zum Glück jedoch konnte früh Entwarnung gegeben werden. Mit einer Verletzung unterhalb des Auges kam das Opfer vergleichsweise glimpflich davon. Wenig später waren die Gemüter schließlich auch wieder auf Betriebstemperatur heruntergekühlt.


Dafür war neben der sorgsam gepflegten Rivalität zwischen beiden Fanlagern ein bis zur letzten Sekunden begeisterndes Fußballspiel ursächlich. Für die Finesse zeichneten dabei die nun schon in der dritten Partie in Folge wie verwandelt aufspielenden Essener verantwortlich. Gegenüber der bis dahin besten Saisonleistung beim 4:0 in Elversberg konnte sich Rot-Weiss erneut steigern. 45 Minuten lang spielte der Aufsteiger den Wuppertaler SV schier an die Wand. Holger Lemke (5.), Vincent Wagner (9.), Kerim Avci (15.), Güngör Kaya (22.) oder Markus Heppke mit Lattenfreistoß (25.) hätten RWE in Führung bringen können, bringen müssen. Doch erst Thomas Denker drückte den Ball schließlich per Kopf zur Führung über die Linie (30.), auch wenn die Kugel wieder ins Feld sprang beteuerte der Torschütze: "Der war schon drin, ich stand ja direkt daneben." Eine Einschätzung, die der Linienrichter teilte und den Treffer durchwinkte.

Doch was war mit den Wuppertalern los? Marco Quotschalla (12.), gut. Daniel Flottmann (35.), freilich. In der Summe kam von den Gästen bis auf eineinhalb Möglichkeiten viel zu wenig. "Rot-Weiss hat uns ganz schön zugesetzt. Das 1:0 war zur Halbzeit hoch verdient", sagte WSV-Coach Hans-Günter Bruns. Und bekannte sich damit einverstanden mit dem Eindruck, den wohl alle Zuschauer teilten: Rot-Weiss Essen spielte wie entfesselt, war aber nicht in der Lage, die Dominanz annähernd in ein entsprechendes Resultat umzumünzen. Eine 3:0-, eine 4:0-Führung wäre greifbar gewesen. "Dann hätten wir auch den Ball schön laufen lassen können. Wie in Elversberg", meinte RWE-Kapitän Timo Brauer.

Stattdessen kam spätestens mit der Spielunterbrechung (53.) ein Bruch ins Essener Spiel. Markus Heppke und Stefan Grummel mussten ihren Blessuren Tribut zollen, der WSV riss das Spiel mit der Brechstange an sich, keilte aus und biss sich in die Partie, während Essen zusehends abbaute. Symptomatisch, dass ausgerechnet ein Freistoß schließlich das 1:1 einleitete. Daniel Flottmann war auf Vorlage von Tom Moosmayer (83.) zur Stelle und markierte den Endstand.

Mehr war einfach nicht mehr drin, der Akku lief nach drei Spielen in gut einer Woche schon auf Reserve. "Wenn uns vorher einer gesagt hätte, dass wir sieben Punkte daraus mitnehmen, hätte ich das blanko unterschrieben. Nach diesem Spiel ist das 1:1 eigentlich zu wenig. Wir waren über 90 Minuten spielerisch besser und haben gegen den großen Wuppertaler SV einen Punkt geholt", bemerkte Wrobel zynisch. Es herrschte durchaus ein wenig Frust ob der vergebenen Chance(n), den WSV zu besiegen.

Brauer bemerkte knapp aber treffend: "Das ist eben ein Lehrjahr." Und wenn Wrobels Zauberlehrlinge sich weiter so entwickeln, ist noch ganz viel möglich. Die Geister, die Wrobel rief, möchte er in dieser Form ganz sicher nicht loswerden...

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