Der VfL Bochum hat in dieser Saison noch nicht gerade mit famosen Torquoten auf sich aufmerksam gemacht. Einer, der das auch in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr ändern wird, ist Aliou Baldé. Die Leihe des Linksaußen wurde abgebrochen und er kehrt mit sofortiger Wirkung zu seinem Stammverein OGC Nizza zurück. Eigentlich hätte er noch bis zum Saisonende in Bochum bleiben sollen.
In zwei Sätzen beendete der VfL das halbjährige Missverständnis. Auffällig: In der Pressemitteilung findet sich kein Wort des Dankes für Baldés Verdienste, die zugegebenermaßen sehr gering ausgefallen sind. Gerade einmal fünf Jokereinsätze stehen in der Bundesliga zu Buche. Dabei war Baldé an keinem Tor beteiligt. Die in Summe 87 Spielminuten unterstreichen, dass er weder unter Thomas Letsch, noch unter Peter Zeidler oder Dieter Hecking eine Rolle gespielt hat.
Zuletzt hat es Verstimmungen gegeben, weil Baldé den Trainingsauftakt des VfL Anfang Januar verpasst hatte. „Ich war nicht glücklich, dass er mir gestern geschrieben hat, dass er erst heute Abend aus seiner Heimat Senegal zurückfliegen könnte“, erklärte Trainer Hecking. „Das will ich nicht weiter kommentieren, aber auch nicht zu hoch hängen. Es ist eine unnötige Diskussion, die keiner braucht.“
Nun ist sie obsolet geworden. Dabei hatten sich die Bochumer durchaus einiges von dem pfeilschnellen Linksaußen versprochen. „Aliou ist ein kreativer Offensivspieler, der mit seiner außergewöhnlichen Explosivität und Schnelligkeit sowie seinem starken offensiven Eins-gegen-Eins spielentscheidende Situation kreieren kann. Er hat sein fußballerisches Talent bereits auf hohem Niveau unter Beweis gestellt und besitzt trotzdem noch eine Menge Entwicklungspotenzial“, hatte Marc Lettau, damaliger VfL-Sportdirektor, im August gesagt.
Zeigen konnte Baldé das nie. Als Flügelstürmer von ähnlichem Profil stehen jetzt nur noch Gerrit Holtmann und Samuel Bamba im Kader.