Und nicht nur dies: der Wuppertaler SV wollte noch einmal eine Aufholjagd in Richtung Aufstieg starten. Nach 14 Spielen muss man sagen, dass der Trainerwechsel - betrachtet man die Punktausbeute - nichts bewirkt hat. Denn nach 14 Spielen kann der WSV auf 14 Zähler zurückblicken. Bruns holte also in sieben Partien die exakte Punktezahl wie sein Vorgänger. Zudem schieden die Bergischen unter dem ehemaligen Erfolgstrainer von Rot-Weiß Oberhausen im Diebels-Niederrheinpokal (0:2 bei TuRU Düsseldorf) aus.
Ob der Trainerwechsel bereits verpufft ist, wie der WSV die Zukunft plant und was WSV-Präsident Friedhelm Runge vermisst, verrät der 72-Jährige dem RevierSport im Interview.
Nach 14 Spielen müssen Sie die Saison bereits ad acta legen? Wie groß ist Ihre Enttäuschung nach diesem Saisonverlauf?
Die ist riesig. Wir haben nicht das erreicht, was wir uns vorgestellt haben. Manch einer hat mich für die offensive Zielsetzung kritisiert. Doch diesen Leuten kann ich nur sagen, dass uns vor der Saison 18 Trainer der Konkurrenz als Favorit aufgezählt haben. Das sind alles Fachleute, die haben doch Ahnung. In dieser Spielzeit kann doch niemand absteigen, was hätten wir denn mit unseren namhaften Neuzugängen als Ziel ausgeben sollen? Wir waren uns alle, sowohl Vorstand, Trainer, als auch Mannschaft einig, wohin die Reise gehen soll. Das schon nach 14 Spielen alles vorbei ist, tut mir ganz tief weh.
Nach sieben Spielen haben Sie die Notbremse gezogen und wollten mit einem neuen Trainer noch einmal das Ruder umbiegen. Doch besser wurde es nicht. Ist der Trainerwechsel bereits verpufft?
Nein, das würde ich nicht so sagen. Karsten Hutwelker wollte mehr Stabilität in der Mannschaft. Wir haben ihm einige Abwehrleute geholt, doch es wurde nicht besser. Wir waren weiter löchrig. Unter Hans-Günter Bruns lernt die Mannschaft gerade ein ganz neues System. Bruns hat andere Vorstellungen als Hutwelker. Jeder Trainer hat da seine eigene Philosophie. Günter hat ja eine Mannschaft übernommen und nicht zusammen gestellt. Das braucht nun mal Zeit.
Sie haben vor der Saison sehr namhafte, erfahrene Akteure verpflichtet. Wie sehr sind Sie von diesen ehemaligen Zweitliga-Spielern enttäuscht?
Die Jungs wissen, wie wir denken. Einige werden sich im Winter neue Vereine suchen müssen. Das haben wir den Beratern bereits mitgeteilt. Günter hat Ihnen gesagt, dass drei oder vier Spieler den Verein verlassen werden. Ich kann Ihnen verraten, dass die Zahl "3" noch sehr zurückhaltend formuliert ist. Die Spieler bringen zwar eine Menge an Qualität mit, doch auf der anderen Seite sehe ich absolut keine Kampf-und Laufbereitschaft. Nur mit Qualität geht es nicht. Es kann sein, dass ein Akteur im "System X" toll spielt und im "System Y" schlecht agiert, das ist leider bei uns der Fall.
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