Dabei lieferten beide Mannschaften den 500 Zuschauern bis zum Schluss ein packendes Duell. Auf den Rängen sorgten besonders die knapp 250 mitgereisten S04-Anhänger über 90 Minuten für lautstarke Unterstützung. Allerdings tat sich die Mannschaft von Bernhard Trares gegen die Werkself zu Beginn recht schwer. Zwar bemühten sich die Knappen in der Offensive, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Vielmehr bauten die Gelsenkirchener durch zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste die Elf von Trainer Matthias Mink immer weiter auf.
Nach zehn Minuten konnte sich S04-Torhüter Robin Himmelmann zum ersten Mal auszeichnen. Einen Schuss von Sebastian Hirsch lenkte der Schlussmann zur Ecke. Auf der anderen Seite ging ein Schuss von Stürmer Alexander Langlitz aus 20 Metern über das Tor von Keeper Fabrice Vollborn (17.). Die zweite Chance der Gastgeber brachte gleich die Führung mit sich. Abdelkader Maouel marschierte durch die linke Schalker-Abwehrseite und zog aus spitzem Winkel ab. Vom rechten Innenpfosten sprang der Ball dann über die Torlinie zum 1:0 für Bayer (22.).
Leverkusen machte weiter Druck und konnte die Führung aber nicht ausbauen. Ein Schuss von Sven Kreyer ging knapp am linken Pfosten vorbei (24.). Bei einem strammen Schuss vom Timur Temeltas musste sich Robin Himmelmann erneut mit einer Glanzparade auszeichnen und lenkte den Ball mit dem Fingerspitzen über die Latte (40.). Auch Rico Weilers Kopfball verfehlte den Kasten von Himmelmann nur um Zentimeter (42.). Die Trares-Truppe kam im ersten Durchgang nur noch ein weiteres Mal gefährlich vor das Leverkusener Tor. Ein Pass von Andreas Wiegel hämmerte der spanische Neuzugang Manuel Torres aus gut 18 Metern über die Latte des Bayer-Tores.
In der Halbzeitpause schien Bernhard Trares die richtigen Worte für seine Spieler gefunden zu haben. „Ich habe die Jungs beruhigt und ihnen gesagt, dass nicht so viele Chancen da waren. Leverkusen war zwar besser, doch mit einem Tor wären wir wieder im Spiel. Da können die sich dann die erste Halbzeit irgendwo hinschminken“, gab Trares nach dem Spiel Einblicke in seine Halbzeitansprache.
Die Königsblauen kamen mit viel mehr Einsatzwillen und Engagement zurück auf den Platz. Schon nach sechs Minuten im zweiten Durchgang wurden die Schalker dafür belohnt. Niko Opper konnte den durchstartenden Andreas Wiegel kurz nach der Strafraumgrenze nur per Foul stoppen. Den fälligen Strafstoß setzte Kevin Pires sicher ins linke Eck (51.). Doch sollte das 1:1 Unentschieden nur kurze Zeit bestanden haben. Ein Freistoß aus dem Mittelfeld brachte der Bayer-Nachwuchs hoch in den Schalker-Strafraum. Rico Weiler stieg höher als S04-Kapitän Frank Fahrenhorst und köpfte über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Himmelmann zum 2:1 ein (56.).
Schalke war nun bemüht den Rückstand erneut zu egalisieren. Allerdings konnte die Werkself die Führung weiter ausbauen. Bei einem langen Ball auf Abdelkader Maouel stand der eingewechselte Rechtsverteidiger Dominik Ernst zu weit vom Gegenspieler entfernt, so dass Maouel unbedrängt zum 3:1 einschieben konnte (69.). Wenig später marschierte Bayers Hamadi Al Ghaddioui völlig frei Richtung Tor und nahm Maß. Mit vollem Einsatz kratze Richard Weber den Ball im letzten Moment von der Torlinie (73.). Dabei knallte der 20-Jährige unglücklich gegen den Pfosten und zog sich eine Platzwunde am Knie zu. „Wir hatten schon viermal gewechselt. Trotz einer vier Zentimeter langen Platzwunde hat sich Richard dann durchgebissen“, lobte Trares den Einsatzwillen des Verteidigers.
In der Schlussphase der Partie drehten die Schalker noch einmal kräftig auf. Besonders die eingewechselten Offensivkräfte Marco Quotschalla und Jonas Erwig-Drüppel sorgten für reichlich Bewegung im Spiel nach vorn. Einen von Erwig-Drüppel eingeleiteten Angriff über die rechte Seite vollendete Andreas Wiegel mit seinem Treffer zum 3:2 (80.). Nur drei Minuten später war Wiegel erneut erfolgreich. Einen langen Ball von Fahrenhorst netzte der Angreifer zum viel umjubelten 3:3 ein (83.).
Nach dem Schlusspfiff zeigte Trares sich mit der Aufholjagd seiner Mannschaft zufrieden. „Diesen Rückstand aufzuholen zeigt, was für eine tolle Moral die Mannschaft hat. Am Ende wollten die Jungs sogar noch gewinnen. In der zweiten Halbzeit waren wir wesentlich besser. Ich bin stolz auf die Energieleistung meines Teams. Fußballerisch haben wir noch einiges, wo wir dran arbeiten müssen. Aber wir können auf das Spiel aufbauen“, sagte der frühere Profi des TSV 1860 Münche