Manuel Bölstler ist nun wirklich kein Goalgetter, sein sehenswertes 1:0 war daher gleich eine doppelte Tor-Premiere: "Es war mein erster Regionalliga-Treffer überhaupt. Ich habe zwar schon in Holland drei Buden gemacht, aber in Deutschland zuvor noch gar nicht. Irgendwie hatte ich es geahnt, dass ich reif war, hatte schon nach dem Aufstehen ein gutes Gefühl."
Für die Pfiffe der Zuschauer zeigte der Ex-Darmstädter Verständnis: "Die Leute haben gehofft, dass wir die Dortmunder aus dem Stadion schießen. Das war nun wirklich nicht der Fall, daher hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen, wenn Dortmund noch das Unentschieden geholt hätte."
Ziemlich enttäuschend war auch die Zahl der Zuschauer, lediglich 2.774 Fans fanden sich im Stadion am Zoo ein. "Vielleicht sind wir in der Rückrunde ganz oben, dann kommen auch mehr Wuppertaler", betonte Trainer Uwe Fuchs.
Dortmunds Jungstar Nuri Sahin ballte die Faust: "Wir wissen alle, was der BVB leisten kann. Daher bin ich überzeugt, dass wir da unten rauskommen werden."
Wuppertals Sportlicher Leiter Achim Weber ließ sich im Match gegen Dortmund nicht neben den Trainern, sondern auf der Pressetribüne nieder. "Ich entscheide immer spontan, wo ich mich aufhalte. Von oben hat man einen besseren Überblick, da kann man in der Halbzeit direkt bestimmte Dinge ansprechen", erläuterte der Funktionär.
Ziemlich forsch fiel die Analyse von Sebastian Tyrala aus: "Wir haben den WSV vorgeführt und hatten genug Möglichkeiten, um das Ding zu gewinnen."
Ideale Einstimmung! Vor dem Match gegen die BVB-Bubis schauten sich mit Michael Stuckmann, Manuel Bölstler und Fatlum Zaskoku gleich drei WSV-Kicker das Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum an. "Ich war mit meinem ehemaligen Mitspieler Fisnik Zejnullahu dort, das war doch eine prima Vorbereitung auf das Match", grinste Zaskoku.
Sahr Senesie, der den BVB-Anschlusstreffer markierte, befand: "Wir waren haushoch überlegen, die Wuppertaler haben nichts gemacht. Aber es fehlt noch an Erfahrung, wir machen zu viele individuelle Fehler. Schlimmer wäre es aber, wenn wir überhaupt keine Torchancen hätten."
Stuckmann geriet nach 68 Minuten in den Blickpunkt, als er einen Freistoß von Keeper Christian Maly mit dem Kopf zurückspielte, Maly den Ball mit der Hand aufnahm und Stuckmann dafür die gelbe Karte sah. "Wenn der Ball ruht, darf man das so wohl nicht machen. Es tut mir Leid für Stucki, auf der Rückfahrt aus Lübeck werde ich ihm dafür einen ausgeben", erklärte Maly, der den Verteidiger zur Rückgabe aufforderte.
Wuppertals Sven Schaffrath machte nach dem Match keinen Hehl aus seinem Innenleben: "Wir können doch alle die Tabelle lesen, kannten die Ergebnisse vom Freitag. Von daher war der Dreier umso wichtiger."
Ziemlich herzlich fiel das Wiedersehen zwischen Schaffrath und BVB-Keeper Sören Pirson aus. "Als ich in der U17-Nationalmannschaft war, hatten wir mal ein gemeinsames Wintertrainingslager auf Mallorca. Seitdem laufen wir uns immer wieder über den Weg", klärte der Linksverteidiger auf.
Eine Premiere feierte das WSV-Maskottchen "Pröppi", das nach der Wuppertaler Legende Günter Pröpper benannt wurde. Der gelbe Löwe trägt künftig bei den Heimspielen das Trikot mit der Nummer neun spazieren.
Leibchen-Verweigerung! Nach einer halben Stunde forderte Schiedsrichter Stefan Schempershauwe einen Fotografen auf, sein rotes Erkennungs-Hemd auszuziehen. Der Grund: Es bestand Verwechslungs-Gefahr mit den Wuppertaler Kickern.