Wo ist Olaf Janßen? Bei offiziellen Medien-Terminen drängt der Sportliche Leiter von RW Essen nicht unbedingt konstant in die erste Reihe, ein Terrain, das dann, z.B. nach Spielen, Trainer Uwe Neuhaus kampflos überlassen wird. "Ich bin immer da", definiert der Ex-Kölner, "ich sehe jede Trainingseinheit, bin ständig bei der Jugend und bei der Zweitvertretung." Der 241-fache Bundesligaspieler: "Ich glaube, in den letzten drei Wochen war ich gerade zwei Tage zu Hause." Am Samstag wurde sich die freie Zeit allerdings vehement freigeblockt, schließlich feierte Janßen seinen 39.Geburtstag mit seiner Frau und den vier Kindern in Köln. Janßen jammert nicht. "Wir wussten doch vorher, was durch die Übernahme einer solchen Tätigkeit auf uns zu kommt, die Familie war sich darüber im Klaren." Wie gesagt, Janßen malocht an der Hafenstraße: "Alle 14 Tage erfolgt die Fortbildung des gesamten Trainerstabes." Man versammelt sich in den Seminarräumen beim Club-Partner Goalfever in Essen-Altenessen. "Außerdem erwartet der Vorstand und der Verwaltungsrat ständige Transparanz über die sportlichen Abläufe." Übersetzt: Viel Tummelei hinter den Kulissen. "Bei den öffentlichen Terminen muss dann nicht unbedingt immer noch der sportliche Leiter dabei sein", legt sich der Ex-Frankfurter fest, "bei den Pressekonferenzen nach den Matches bin ich aber immer im Saal, wer mich ansprechen will, der kann das immer tun. Auch telefonisch bin ich immer zu erreichen." Das ist korrekt. Letztendlich drückt Janßen deutlich seine Zufriedenheit aus. "Meine Erwartungen sind übertroffen worden. Im Club sind alle Kollegen sehr offen, ich muss bestimmt nicht viel umräumen, um vernünftig arbeiten zu können. Ich kann behaupten, ich habe bei meiner Arbeit bis jetzt auch viel Spaß, ich kann Strukturen schaffen." Das Plaisierchen würde noch gesteigert, wenn es sportlich richtig läuft. "Unser Ziel ist es, im Schnitt zwei Punkte zu erzielen, wir liegen über dem Soll." Was der 17-fache Bundesligatorschütze kritisch anmerkt: "Es überrascht uns nicht, dass die neu zusammen gestellte Mannschaft noch Zeit braucht, um sich blind zu verstehen, Automatismen benötigen ihren Vorlauf." Essen hat genau 36 Spieltage Zeit. Dass natürlich auch die Lazarettfüllungen nicht unbedingt förderlich sind, lässt Janßen auch nicht unerwähnt. "Ein Ausfall, wie der von Ronny Nikol tut uns richtig weh, mit Ferhat Kiskanc bildet er eine top linke Seite." Janßen weiter: "Man sieht auch, dass uns Alex Löbe fehlte." Sein Fazit: "Die Jungs kommen alle bald wieder, die Zeit spricht für uns." Zu viel sollte sich RWE nicht lassen.
RWE: Maloche zwischen Transparenz und Strukturen - Janßen zufrieden
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