Die erste Mannschaft mit der Roten Laterne, die Reserve und die A-Jugend auf Abstiegsplätzen, ein Vakuum an der Vereinsspitze. RWO hat mit Sicherheit schon bessere Tage erlebt. Einer, der sich nach seinem Wechsel aus Münster auch einen erfolgreicheren Start erhofft hätte, ist Tobias Schäper, der mit seinen 25 Jahren bereits zum alten Eisen der "Kleeblätter" gehört. RS unterhielt sich mit dem "Oldie".
Tobias Schäper, ganz ehrlich, wie bewerten Sie die aktuelle Situation von RWO?
Es ist sehr dramatisch, schlimmer kann es kaum noch kommen. Jeder hat sich hier etwas anderes erhofft. Jetzt sind wir Letzter, die Vorstandsfrage ist ungeklärt. Es spitzt sich momentan alles zusammen. Für die Zukunft muss in allen Bereichen etwas getan werden. Ganz schlimm ist, die Tabelle ist verzehrt, da wir eine Partie mehr ausgetragen haben.
Wie waren Ihre Vorstellungen vor der Vertragsunterschrift?
Wir sollten uns diese Spielzeit etablieren, dann angreifen. Jetzt müssen wir alles dafür tun, damit man hier überhaupt noch etwas realisieren kann. Dafür brauchen wir schon eine Serie, ein Sieg alleine ist für uns bereits zu wenig.
Was haben Sie als Gründe für die Misere ausgemacht?
Es spielen so viele Aspekte eine Rolle. Die vielen Verletzten, die Vorstands-Situation, das Glück. Aber ich bin auch nicht blauäugig, rede nichts schön. Wenn man nach zwölf Partien erst sieben Zähler hat, dann ist es auch eindeutig eine Qualitätsfrage. Leider gibt es nicht einen Punkt, den man ändern muss, um wieder erfolgreich zu sein, es muss viel verbessert werden.
Speziell auf dem Rasen. Was ist das Hauptproblem?
Wir haben keine Grundordnung, da wir uns nicht einspielen können. Ständig fallen neue Leute aus, angeschlagene Spieler müssen auch aushelfen und sich reinhauen.
Besonders die linke defensive Seite und die Spielmacher-Rolle wurden als Achillesferse ausgemacht. Gab es die Überlegung, Sie wieder nach hinten zu ziehen, um der Viererkette die nötige Stabilität zu verleihen?
Natürlich gab es die Gedankenspiele, wir reden ständig über Ideen, wie wir erfolgreicher sein können. Aber bei dieser Variante fehle ich vielleicht im Mittelfeld. Generell gilt: Veränderungen sind immer möglich, uns fehlte zuletzt die Möglichkeit, über die Außen Druck zu erzeugen. Gerrit Bürk von Düsseldorf hat es vorgemacht, als er als Verteidiger das 2:1 gegen uns vorbereitete.
Was erwarten Sie vom 12. Oktober und müssen neue Spieler her?
Nur, wenn sie keine Notlösungen sind und uns weiter bringen. Wir sind offen für neue Qualität. Zum 12. Oktober: Ich wünsche uns, dass eine neue Führung gefunden wird, damit wir als Gruppe aus dem Schlamassel raus kommen. Wir brauchen eine klare Linie, um da unten rauszukommen. Denn es ist machbar, ich hatte eine ähnliche Situation in Münster, als wir nach zehn Partien acht Punkte hatten. Damals haben wir es noch geschafft. Ich bin noch nie abgestiegen und will das auch hier nicht erleben.