Christoph Müller wollte am Mittwoch-Vormittag nach der Einheit mit den Schalker Amateuren eigentlich schon Feierabend machen, als ihn S04-Co-Trainer Eddy Achterberg zum Profi-Training bestellte. So ließ Müller seine gut angeschwitzte Torwart-Kluft an und stellte sich beim Kick über den ganzen Platz gegenüber von Frank Rost in den Kasten. „Heute um zehn soll ich wieder kommen“, steht für den ehemaligen Essener erneut eine Doppelschicht an, bevor er sich ab 14.30 Uhr mit „seiner“ U23 ganz der Vorbereitung auf das kommende Auswärtsspiel in Kiel widmen kann.
Nach der 2:3-Heimpleite am vergangenen Sonntag gegen Hamburgs Amateure steht die Kleppinger-Truppe bei den „Störchen“ enorm unter Erfolgsdruck. „Die Niederlage gegen den HSV war natürlich ganz bitter. Mit einem Sieg hätten wir uns absetzen können, selbst ein Unentschieden wäre nicht schlimm gewesen“, flucht Müller, der offen zugibt: „In der zweiten Halbzeit haben wir um den Abschuss gebettelt. Das hätten auch fünf oder sechs Stück sein können.“
Verlieren die Schalker im Saison-Endspurt noch die Nerven und wandern zurück in die Oberliga? „Daran will keiner denken, aber es ist klar, dass Mannschaften wie Holstein Kiel andere Erfahrung im Kampf um den Klassenerhalt haben“, zählt Müller nur die gegnerischen Namen Jens Dowe (zuletzt Babelsberg, früher St. Pauli) und Daniel Teixeira (Uerdingen) auf, um Argumente zu liefern. Andererseits besitzen die Schalker das technisch stärkste Team unter den Kellerkindern.
Müller, der erst Anfang diesen Jahres nach der Finger-Verletzung von Christofer Heimeroth verpflichtet wurde und einen Vertrag bis zum 30. Juni 2005 besitzt, wird im Falle des Abstiegs wohl nicht in Gelsenkirchen bleiben. „Es gab schon ein Gespräch. Erhalten wir die Liga, geht es zu gekürzten Bezügen weiter“, nickt der 28-Jährige.