Doch dann kam doch noch die Absage und so konnte sich die Mannschaft Nico Michatys nach einer kurzen Einheit auf der Laufbahn der Lohrheide mal wieder über ein spielfreies Wochenende „freuen“.
Ganz unglücklich war dann auch tatsächlich kaum einer in Reihen der Bochumer über den Ausfall. „Mehr als laufen, bolzen, rennen wäre auf dem tiefen Platz gar nicht möglich gewesen“, befand beispielsweise Christian Mengert, der zu den absoluten Gewinnern der letzten Wochen gehört. Denn nachdem er im Jahr 2009 lediglich auf vier Kurzeinsätze kam, durfte er nach der Winterpause bereits in vier Partien über die komplette Distanz mitwirken - draußen saß er lediglich bei der 0:1-Pleite gegen Waldhof Mannheim. „Er hat eine tolle Entwicklung genommen“, lobt auch Trainer Nico Michaty den defensiven Mittelfeldspieler, der vor fünf Jahren von der DJK TuS Hordel zum VfL wechselte und dort die B- und A-Jugend durchlief, ehe er vor dieser Spielzeit in den Kader der Regionalliga-Mannschaft aufrückte.
Zu schätzen weiß der Coach vor allem „Christians Qualitäten als Teamplayer.“ Michaty: „Er opfert sich in jedem Spiel auf, gibt alles und marschiert vorne weg. Er ist ein absolut positiver und intelligenter Spieler, der taktisch klug agiert, nicht selber glänzen will, sondern immer an die Mannschaft denkt.“
Bei all diesem Lob verwundert es nicht, dass sich Mengert inzwischen rundum wohlfühlt an der Castroper Straße. „Momentan läuft es super für mich“, bestätigt der 20-Jährige, der seit Wochen ein starkes Tandem mit Oliver Zech im defensiven Mittelfeld bildet, mit dem sich der ehemalige Wattenscheider ohnehin blendend versteht. „Wir harmonieren richtig gut“, freut sich der Sportstudent, „was vor allem daran liegt, dass wir sehr viel kommunzieren. Auf und neben dem Platz.“
Am Ende seiner Entwicklung ist Mengert dabei noch lange nicht angekommen. „Er muss noch an seiner Technik arbeiten“, befindet Michaty. Schließlich hat Mengert hohe Ziele: „Natürlich will ich irgendwann ganz oben, also in der ersten Mannschaft, ankommen. Auch wenn ich mich erstmal darüber freue, Stammpieler in der zweiten Mannschaft zu sein.“
Vor dem Aufstieg in den Profikader freilich stehen gute Leistungen in der Reserve, mit denen Mengert dazu beitragen will, dass der VfL noch einmal in das Aufstiegsrennen eingreifen kann. „Die Mannschaften von oben spielen schließlich alle noch gegeneinander und werden sich gegenseitig die Punkte wegnehmen“, erwartet der gebürtige Bochumer. „Vielleicht können wir ja noch ein Wörtchen mitreden.“ Doch auch er weiß: „Selbst wenn wir am Saisonende zwischen Platz drei und fünf landen würden, könnten wir mehr als zufrieden sein.“