In der vorletzten Regionalliga-West-Spielzeit ging es für Preußen Münster noch in die Herkules-Arena zum 1. FC Kaan-Marienborn oder zum Stadion an der Römerstraße beim SV Straelen. Auf diesen Anlagen werden mittlerweile Kreisliga-Spiele ausgetragen.
18 Monate später spielt der SC Preußen Münster in der 2. Bundesliga gegen große Namen des deutschen Fußballs. 1. FC Köln, FC Schalke 04 - und nun auswärts Freitagsabends (13. Dezember, 18:30 Uhr) bei Flutlicht im Olympiastadion in Berlin.
Auch Preußen-Coach Sascha Hildmann erinnert daran, dass Preußen erst vor Kurzem noch in der Regionalliga spielte. "Umso schöner ist es, dass wir das jetzt miterleben dürfen und dass unsere Fans mit einer Riesen-Karawane dahin pilgern und das mitnehmen. Die müssen Urlauben nehmen, um uns da zu unterstützen, das ist eine ganz tolle Geschichte und einfach der Wahnsinn", schwärmt der 52-Jährige bei nullsechs.tv.
Das Spiel in Berlin ist von großer Bedeutung im Kampf um den Klassenerhalt. Zählbares wäre wichtig, um Selbstvertrauen für das Kracher-Duell im Abstiegskampf vor der Winterpause gegen Mit-Aufsteiger und Tabellennachbar SSV Ulm zu tanken. Nach der jüngsten Niederlage gegen Magdeburg steht Preußen auf dem vorletzten Rang, der bekanntlich den Abstieg nach sich zöge.
"Am Ende hat die letzte Konsequenz in der Box gefehlt, diese Abschlussstärke, um da nochmal einen Punkt mitzunehmen. Das wissen wir", hadert Hildmann nach der Heim-Niederlage, blickt aber nach vorne: "Wir dürfen uns jetzt auch nicht zu lange damit aufhalten. Das bringt nichts. Es geht weiter. Wir haben am Freitag das nächste Brett, das wir bohren müssen und darauf konzentrieren wir uns voll."
Ich glaube es werden sogar noch ein paar mehr sein, weil viele Preußen-Fans sich auch im Heimbereich eingedeckt haben mit Karten
Sascha Hildmann
Münster war in der laufenden Spielzeit selten chancenlos, hielt oft gut mit, doch die Punkteausbeute lässt zu wünschen übrig. "Wir hatten auch dieses letzte Matchglück noch nicht. Das musst du dir erarbeiten. Damit machen wir weiter, daran wachsen wir", beteuert Hildmann. Der Unterstützung der Fans kann sich die Mannschaft dabei stets gewiss sein. 5000 Gäste-Fans werden erwartet. "Ich glaube es werden sogar noch ein paar mehr sein, weil viele Preußen-Fans sich auch im Heimbereich eingedeckt haben mit Karten", vermutet Hildmann.
Vor drei Jahren kickte Hertha den SCP beim letzten Aufeinandertreffen aus dem DFB-Pokal - drei Ligen trennten beide Klubs damals: Münster spielte in der Regionalliga, Hertha BSC in der Bundesliga. Nun kommt es zum ersten Wiedersehen - auf Augenhöhe in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.