Zudem wurde auch der Vorstandsberater Dirk Buttler vorgestellt. Viel wichtiger aber, es wurde auch ein Konzept, wie der Verein massiv sparen will, offen gelegt. Das sei nötig, um das Überleben des Vereins zu sichern.
Zu Beginn betonte Buttler: "Unser Ziel ist der Stadionbau. Zudem wollen wir, dass der Verein wieder so aufgestellt ist, dass man wieder in einer höheren Liga Fußball spielen kann und so den Ansprüchen der Stadt Sorge getragen wird. Mit diesem Anspruch trete ich hier an. Das alles mit einer kritischen und objektiven Distanz. Ich bin nie irgendwo angetreten, um für meine Arbeit gelobt zu werden. Ich möchte in Zukunft den einen oder kritischen Hinweis geben, wie man sich besser aufstellen kann."
Dabei helfen will auch Vorstandsmitglied Thomas Hermes, der mit Blick auf die Unterstützung der Stadt erklärte: "Wir sind der Stadt Essen sehr dankbar, dass sie die Verträge mit Michael Kömel aufgelöst hat, sonst wäre der Verein unlängst in die Insolvenz gerutscht. Bedingt durch die Trennung von Thomas Strunz und die Kommunalwahl hat uns die Stadt mitgeteilt, dass der einst aufgestellte Fünfjahresplan nicht mehr gilt und sie sich in der nächsten Saison nur noch in deutlich geringerem Umfang engagieren kann. Deshalb haben wir ein Sparkonzept entworfen unter dem Arbeitstitel "Fußball pur" oder "Fußball ohne Schnickschnack." Wenn wir den Sparkurs nicht durchführen, ist die Existenz des Vereins auf das Äußerste bedroht.
Hier die Fakten, wo RWE in Zukunft sparen will oder schon gespart hat:
- Durch den fehlenden Sportlichen Leiter wurde Geld eingespart
- zudem wurde der Geschäftsführer-Posten so lange es geht aus Spargründen nicht besetzt
- Das Winter-Trainingslager fiel weg
- Vor Auswärtspartien wird es in der Regel keinen Hotelbezug mehr geben
- Vor Heimspielen wird nur noch im Partnerhotel Mercure übernachtet
- Es gibt nur noch drei Paar Schuhe zum Einkaufspreis pro Saison, die kommen vom Partner NIKE
- Trikots dürfen nur noch auf eigene Kosten verschenkt werden
- Der Trainingsplatz - bisher von einem Greenkeeper gepflegt - wird ab sofort vom Sport- und Bäderamt in Schuss gehalten
- Der Jugendtrainer Klaus Berge wurde entlassen, weil auch er einiges an Kosten verursacht hat
- Auch am Ordnungsdienst muss gespart werden
- Bei der U23 wird der Rotstift ebenso angesetzt, dabei ging man aber nicht weiter ins Detail
- Die Grundgehälter sollen zum großen Teil durch Prämien ersetzt werden
- Es soll Einsatz- und Erfolgsprämien geben, die an den Tabellenplatz und die Zuschauerresonanz gekoppelt sind. Hermes: "Da sind wir auch auf den Goodwill der Vertragspartner angewiesen, da wir die Verträge nicht einseitig lösen oder ändern können."
- Cola und Fanta gibt es auch nicht mehr umsonst für die Kicker
- Auch am VIP-Zelt wird gespart. Schon ab dem nächsten Heimspiel will der Verein das Catering übernehmen. Da soll es eher zu den Ursprüngen zurückgehen, das heißt, die Currywurst erlebt ihr Comeback.
- Vielleicht wird das VIP-Zelt aber auch komplett abgebaut. Dann würde der Bereich in das Mediencenter verlagert und die Pressekonferenzen fänden in der Turnhalle unter der Tribüne statt.
Fazit: Mit diesem Konzept will man in der laufenden Saison noch 65.000 Euro einsparen. In der nächsten sollen es dann schon 750.000 Euro sein. Und in der übernächsten 930.000 Euro.
Hermes zum Schluss: "Das massive Sparen ist alternativlos. Sonst haben wir keine Chance. Und ab der übernächsten Spielzeit planen wir, nicht mehr auf die Unterstützung der Stadt angewiesen zu sein, weil wir uns durch das hoffentlich neue Stadion und die Euphorie aus eigener Kraft finanzieren wollen."