„Jetzt stecken wir im Abstiegskampf“, nimmt Ingo Pickenäcker kein Blatt vor den Mund.
Der Manager des VfB weiß ganz genau, dass es nun richtig eng wird. Aber Trainer Dirk Wißel, der neben den sechs Langzeitverletzten kurzfristig auch auf Tansu Tokmak (Lungenentzündung, fällt rund einen Monat aus) und Thomas Pütters (Migräne) verzichten musste, sind derzeit die Hände gebunden. „Bis zur Halbzeit war es in Ordnung, doch danach sind wir eingebrochen“, schüttelt Pickenäcker den Kopf. „Wir haben erst zwölf Tore erzielt. Das ist zu wenig.“
Und er treibt die Ursachenforschung weiter. „Im läuferischen Bereich liegt nicht das Hauptproblem. Es ist eine Qualitätsfrage. Einige gehen nicht an ihre Grenzen. Außerdem klafft zwischen dem Anspruchsdenken und der Leistung eine große Lücke.“
Damit aber nicht genug. Der Ex-Profi hat noch eine andere Baustelle. Denn die Partie im Diebels-Niederrheinpokal gegen Rot-Weiss Essen ist zwar auf Mittwoch, 25. November, 19.30 Uhr, terminiert, doch ein Austragungsort fehlt noch immer. Am Dienstag hat Pickenäcker das Aus für den heimischen „Blötter Weg“ bekommen.
Wo wird das Cup-Duell zwischen dem VfB Und RWE ausgetragen?
Denn die Zentrale Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) der Polizei hat Sicherheitsbedenken angemeldet. „Das kann ich nicht nachvollziehen, denn wir haben ein gutes Konzept vorgelegt“, ärgert sich der ehemalige Essener, der die Einzäunung der RWE-Kurve, ein Alkoholverbot sowie die Aufstockung des Ordnungsdienstes angeordnet und vom WFLV sogar grünes Licht erhalten hat. „Beide Vereine spielen nicht gerade sehr gut. Deshalb werden die Fan-Massen an einem Tag, an dem auch noch die Champions League läuft, nicht zu uns strömen. Außerdem kommen die Anhänger doch aus einem Lager und werden sich nicht schlagen.“
Aber nicht nur die Polizei sieht das anders, auch die Vereine haben die Partie VfB gegen RWE abgelehnt. So wurde eine Austragung am Essener Uhlenkrug, im Bottroper Jahnstadion oder auch im Düsseldorfer Flinger Broich nicht genehmigt. „Vielleicht werden wir nun ein Geisterspiel austragen“, meint Pickenäcker, der nur noch ins Georg-Melches-Stadion ausweichen könnte. „Das ist traurig, denn für uns ist es ein Highlight. Aber wenn man nicht die große Lobby hat, ist es wohl normal. Wir werden jedenfalls keine fünfstellige Summe in die Hand nehmen, um ein Viertelfinale auszutragen. Ich hoffe, dass die Entscheidung zügig getroffen wird.“