Übersetzt: Der Verband will die Entscheidung, dass Schermbeck in der NRW-Liga spielt, anfechten.
Am Mittwoch-Morgen hat WFLV-Funktionär Walter Hützen das Gericht schriftlich über den Schritt informiert. „Damit habe ich gerechnet“, zuckt SVS-Chef Johannes Brilo nur mit den Schultern. „Der Verband hat es uns schon angekündigt, dass sie in Revision gehen werden.“ Ob die Verantwortlichen wirklich wollen, dass Schermbeck nachträglich aus der Klasse fliegt, ist fraglich. Denn bis ein Termin für eine neue Verhandlung gefunden ist, dürften bereits etwa acht Spiele absolviert sein. Den SVS dann als ersten Absteiger zu führen und den Klub nur noch Freundschaftsspiele austragen zu lassen, kann nicht im sportlichen Sinn des Verbandes sein. „Darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn das neue Urteil rechtskräftig ist“, will sich WFLV-„Boss“ Heinz-Leopold Schneider nicht an den Spekulationen nicht beteiligen.
Dennoch scheint ein erneuter Ausschluss des SVS unwahrscheinlich. Viel mehr geht es dem Verband darum, die eigene Autonomie herauszustreichen. Schließlich hat das Urteil bundesweite Auswirkungen für alle Ligen. „Die DFL ist auch sehr stark daran interessiert“, nickt Schneider. „Wir müssen jetzt ganz genau wissen, was nun eine Verspätung bei der Einreichung der Unterlagen ist und was nicht.“ Sein Zusatz: „Es geht hier um die Grundsätzlichkeit. Alle Beteiligten benötigen Planungssicherheit. Und der SVS spielt erst einmal ganz normal weiter.“
Eine Aussage, die Schermbecks Manager Michael Benninghoff gerne hört. „Der Verband will ein Grundsatz-Urteil haben. Wenn der WFLV erneut vor Gericht verlieren sollten, weiß ich nicht, ob die Herrschaften noch weiter gehen werden. Ich mache mir aber keine großen Sorgen, denn schließlich haben wir ja schon einmal Recht bekommen.“
Für den Fall der Fälle, dass die Mannschaft von Trainer Martin Stroetzel doch noch ausgeschlossen wird, weiß Benninghoff aber noch nicht, wie es weiter gehen wird. „Es kann sein, dass wir der erste Absteiger sind. Dann würden wir einen Antrag auf Eingliederung in die Westfalenliga stellen und müssten alle Spiele nachholen.“
Weil die sechste Klasse allerdings wieder auf 18 Teams aufgestockt worden ist, scheint diese Variante unwahrscheinlich zu sein. „Für uns geht es erst einmal ganz normal weiter“, meint Benninghoff. „Ich glaube nicht, dass der Verband noch einmal hart durchgreifen wird. Ich denke schon, dass wir gute Karten haben, denn es wäre ein Unding, eine Mannschaft nach zwei Monaten im Spielbetrieb wieder auszuschließen.“
Bis zu einer Entscheidung wird der Rechtsstreit und die herrschende Ungewissheit erst einmal weiter gehen.