Für den Trainer, der lediglich ein Mal mit Wattenscheid im Keller stand, ist es eine ungewohnt Situation. „Für mich ist das neu, aber wer absteigt, haut nicht ab“, ist es für den Coach eine Ehrensache, Kleve in der schwierigen Zeit zu helfen. „Es macht hier Spaß, es ist eine schöne Stadt, in der man sich wohlfühlen kann. Hier wird einem auch nicht reingeredet.“
Das darf angesichts der dünnen Personaldecke auch nicht passieren. Denn dem Coach stehen gerade einmal 18 Mann zur Verfügung. Allerdings fällt Abwehrstratege Ercan Sendag mit einem Kreuzbandriss noch länger aus. „Wir haben nur 17 gesunde Spieler“, überlegt Kreß. „Darunter sind nur wenige gestandene Jungs, die meisten kommen aus der Bezirksklasse. Die Mischung muss aber reichen, auch wenn es schwierig wird. Mit wenig Geld müssen wir den Mittelweg finden.“
Kreß weiter: „Ein paar teure Jungs werden darüber finanziert, dass andere weniger verdienen.“ Während Spieler wie Marek Klimczok, Adrian Mahr, Marius Sowislo, Patrick Behrendt, Umut Akpinar oder Fabian Buttgereit ein paar Cent mehr bekommen dürften, müssen sich die Youngsters wie Dominik Schütz, Thorben Versteegen, Tobias Klemt, Simon Roemgens oder Sebastian Sommer erst einmal in der Liga akklimatisieren.
Dass seine Elf von der Konkurrenz trotz aller Widrigkeiten zu den besseren Mannschaften gezählt wird, ist für Kreß unverständlich. „Bei uns ist es kein Understatement, sondern Realität, dass es richtig brenzlig wird. Aber schwere Aufgaben sind dazu da, sie zu lösen. Und daran arbeiten wird.“