Und das Zögern nutzte Velbert durch Andreas Gensler in der 37. Minute zur 1:0-Führung. Bis dahin konnten sich die Duisburger bei ihrem Keeper Rafael Koczor bedanken, der zahlreiche Chancen zu Nichte machte. „Es ist mir unerklärlich, dass wir das Gegentor erneut nach einer Standardsituation kassiert haben“, ärgerte sich Schubert über den Rückstand.
Das war allerdings der Weckruf für die „Zebras“, die aber trotz optischer Überlegenheit nicht mehr herankamen. Nach dem Seitenwechsel war der MSV zwar wieder dran, aber Velbert schlug mit dem zweiten Tor zurück - Tuncay Aksoy besorgte das 2:0 für die Gäste (62.). Doch nur sechs Zeigerumdrehungen später trumpfte Deniz Podzer auf, ließ drei Mann aussteigen und donnerte das Leder mit den Außenrist in den Winkel. „Das war ein Traumtor“, lobte Schubert.

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Doch anstatt noch einmal aufzudrehen, konterte Velbert geschickt, Goalgetter Daniel Nigbur stellte den 3:1-Endstand für die Gäste her und machte die Sensation perfekt. „Es waren mal wieder drei individuelle Fehler“, schüttelte Schubert den Kopf. „Wir waren am Ende nicht schlechter, aber Velbert war cleverer.“ Pikant: Velberts Sebastian Janas, der im Winter noch bei seinem Ex-Klub vorstellig war, steuerte zwei Vorlagen bei. „Aber was soll ich in der U23 mit einem 26-Jährigen?“, fragte Schubert, warum er Janas nicht verpflichtet hat. „Dann lasse ich lieber junge Leute ran und verliere. Denn dabei können die Youngster viel lernen und es bringt sie weiter.“
Weiter nach vorne gebracht hat der Dreier auch die SSVg. im Abstiegskampf. Trainer Marek Lesniak strahlte: „Wir hatten viel mehr Ballbesitz als Duisburg und hätten das Match schon in der ersten Halbzeit klar für uns entscheiden können.“ Der Ex-Profi ärgerte sich aber über das Gegentor: „So ein Ding darf man nicht kassieren, aber das war die einzige Aktion, die mir nicht gefallen hat. Der Sieg war verdient.“
Doch trotz des Erfolgs wollte er nicht auf die Rangliste blicken und sich zu Spekulationen über den Klassenerhalt hinreißen lassen: „Ich habe nur einmal bei meinem Amtsantritt draufgeguckt, ansonsten ist es egal. Wir müssen einfach weiter gewinnen.“ Doch das ist angesichts der Englischen Wochen schwer. „Diese Zeit ist jetzt sehr hart für uns“, bemerkte der Ex-Leverkusener. „Und in diesem Rhythmus kann viel passieren. Aber die Jungs beißen und ich bin mir sicher, dass wir alles versuchen, die Klasse zu erhalten.“
Lesniak, der seinem Team am Sonntag einen freien Tag gönnt, lachte: „Das haben sich die Spieler verdient. So können wir unsere Blessuren auskurieren und dann am Mittwoch wieder voll angreifen.“ Während die „Zebras“ zum freiwilligen Absteiger nach Delbrück müssen, empfängt Velbert die Reserve von Arminia Bielefeld.