Der erfahrene Trainerfuchs, immerhin seit einem Vierteljahrhundert in neun verschiedenen höherklassigen Vereinen tätig, ist sich nach einer gut einjährigen Auszeit vom Fußball nicht zu schade, ganz unten anzufangen. Im Interview mit RevierSport erklärt er auch, warum.
Hans-Werner Moors, wie lange haben Sie überlegen müssen, ehe Sie das Himmelfahrtskommando in Hamm doch übernommen haben?
Gar nicht so lange, denn ob die Mannschaft auf dem zehnten oder 18. Tabellenplatz steht, spielt für mich keine Rolle. Ich habe in meiner Trainerlaufbahn schon schwierigere Aufgaben übernommen, zum Beispiel in Kiel und Münster, als man schon zu einem späteren Zeitpunkt der Saison mit neun Punkten abgeschlagen hinten stand.
Was haben Sie seit Ihrer letzten Station in Münster gemacht?
Ich habe aus gesundheitlichen Gründen eine Pause eingelegt. Das war nichts Besorgnis erregendes, ließ aber eine aktive Tätigkeit auf dem Fußballplatz nicht zu. Nebenbei bin ich als Trainer der Fußballschule von Bernard Dietz tätig und berate zudem einige Spieler.
Von denen Sie ein, zwei nach Hamm lotsen?
Nein, denn die sind alle unter Vertrag. Ich stelle mich jetzt aber auch nicht hin und schreie nach Verstärkungen, bevor ich meine neue Mannschaft selbst gesehen habe. Allerdings erscheint mir der jetzige Kader ein wenig groß. Es kann daher sein, dass wir da noch einige Spieler in die zweite Mannschaft stecken.
Was gibt Ihnen die Hoffung, dass sich unter Ihnen an der sportlichen Situation in Hamm etwas ändert?
Erstens ist die Lage zum jetzigen Zeitpunkt der Saison nicht aussichtslos und zweitens hat sich die Truppe in den letzten beiden Spielen in guter Verfassung präsentiert, auch wenn das Spiel gegen Lotte verloren ging. Ich war zwar selbst nicht vor Ort, doch der Sportliche Leiter Joachim Krug, den ich ja seit Jahren sehr gut kenne, und mein Vorgänger Karl-Heinz Zielinski haben sich sehr positiv über die Leistung geäußert.
Wie waren denn Ihre Eindrücke nach dem ersten Beschnuppern mit der Mannschaft?
Die Jungs sind sehr willig, einige Spieler wie Marco Gruszka und die Dyballa-Brüder kenne ich ja noch von früher. Bis zum Spiel gegen Hüls werde ich noch einige Einzelgespräche führen, doch am wichtigsten wäre jetzt einfach ein Erfolgserlebnis, gerade für die vielen jungen Leute.