„Wenn man das Spiel beobachtet hat, das Ergebnis sieht und noch auf die Tabelle guckt, dann könnte man heulen“, verstand Hamms Sportlicher Leiter Joachim Krug die Welt nicht mehr.
Denn knapp zwei Wochen nach der Entlassung von Trainer René Hecker zeigte die HSV unter Interimscoach Karl-Heinz Zielinski wie schon am vergangenen Sonntag beim 2:2 in Aachen eine gute Leistung. „Wir waren haushoch überlegen, doch Lotte kommt zweimal nach vorne und macht die Dinger“, schüttelte Krug, der sich zudem über einige Schiedsrichter-Entscheidungen aufregte, den Kopf. „Erst wird uns ein klarer Handelfmeter verweigert, dann muss es nach einer klaren Tätlichkeit an Michael Kaminski einen Platzverweis geben und der Strafstoß war nie und nimmer einer.“
Ein Achtungserfolg gegen die klassenhöheren Lotter hätte dem Schlusslicht neues Selbstvertrauen gegeben, zumal der Aufwärtstrend unter Zielinski unverkennbar ist. „Mano hat Schwung reingebracht, die Truppe tritt wirklich anders auf als zuvor“, nickt Krug.
Dennoch soll spätestens zum nächsten Punktspiel gegen Hüls ein neuer Mann an der Hammer Seitenlinie sitzen. Heißester Kandidat ist Heinz Knüwe. Der ehemalige Bundesliga-Profi des VfL Bochum war zuletzt als Sportlicher Leiter bei den Sportfreunden Siegen tätig, seine letzte Trainerstation war beim SV Lippstadt. „Kein Kommentar“, hält sich Krug in der Angelegenheit so lange bedeckt, bis der „Retter“ an der EVORA-Arena offiziell vorgestellt wird.
Verhandelt wurde auch mit dem ehemaligen Ahlener und Essener Heiko Bonan sowie dem früheren Münsteraner Werner Moors. Aufgrund der momentan kritischen sportlichen Situation in Hamm haben beide die Zusage verweigert. Aus dem gleichen Grund ziert sich wohl auch Knüwe noch.
Außerdem kursierten zuletzt auch die Namen Frank Benatelli und Manfred Wölpper in Hamm, doch die beiden derzeit vereinslosen Fußballlehrer dürften nicht zu bezahlen sein. Benatelli will sich nach seinem letzten Engagement bei TuRu Düsseldorf zunächst beruflich weiterbildet und anschließend auf eine höherklassige Trainertätigkeit hofft. Wölpper hingegen wird nach seiner Entlassung in Lotte noch bis Juni 2009 gut bezahlt und würde sich bei einer Unterschrift in Hamm finanziell deutlich schlechter stellen.
Einen neuen Spieler darf der künftige Linienchef, egal wie er heißt, schon mal begrüßen. Ab sofort gehört Dionysios Ipsilos zur Mannschaft der HSV. Der 21-jährige gebürtige Grieche spielte zuletzt bei der Reserve des VfL Osnabrück. Dort erzielte der gelernte Stürmer in seinen 32 Einsätzen elf Tore in der Oberliga Nord.