Dann wird der Defensivmann, der gegen Essen zur Halbzeit abwinken musste, wieder dabei sein. „Ich habe überhaupt keine Luft mehr bekommen, deshalb war ich bei Ecken nicht mit vorne, sonst hätte ich den Weg zurück nicht geschafft“, berichtet Winterpacht. Ein Auflaufen, das - wie der aktuelle Fall des Kölner Kapitäns Ümit Özat (Herzmuskelentzündung) beweist - nicht unbedingt sehr ratsam war. Winterpacht: „Stimmt sicherlich, das mache ich auch nicht noch einmal, man macht sich hinterher erst Gedanken, was passieren könnte.“
Fußballtechnisch geht nichts, vor dem Computerbildschirm sitzt Winterpacht jedoch. „Was soll ich als Selbständiger machen?“, grübelt er. Schließlich muss der Rubel rollen. Der Mann ist ausgebildeter Bauzeichner, schob erfolgreich ein ehrgeiziges Architekturstudium nach. „Jetzt ist natürlich der Gedanke an den großen Fußball Vergangenheit“, nickt Winterpacht, der einmal eine gute Chance hatte, höherklassig einzusteigen, doch aus Studiumsgründen eine Offerte des Regionalligisten Münster (Coach war dort Neale Marmon) ausschlug. Man könnte sagen, hart zu sich selbst. Winterpacht: „Man muss doch sehen, dass man sich die Zukunft sichert.“
Was der Ex-Sprockhöveler auch in Gesprächen mit den Youngstern im Kader offen mitteilt. „Ich sage ihnen immer, nicht jedem Angebot hinterher zu rennen, nur weil man 50 Euro mehr kriegt, eine Ausbildung ist wichtiger.“ Jede Wette, nicht nur er stößt oft auf Ohren, die auf Durchzug gestellt sind.