Mit 1:0 gewannen die Sportfreunde Niederwenigern in der Oberliga Niederrhein gegen einen biederen SV Sonsbeck. Während der siegreiche Trainer Marcel Kraushaar stolz war, zeigte sich sein Gegenüber Heinrich Losing ernüchtert.
Es war ein umkämpftes Spiel auf dem Hattinger Sportplatz, das die Mannschaften zeigten. Ein Satz von Losing fasst das Oberligaspiel perfekt zusammen. „Gegen einen solchen Gegner darfst Du nicht in Rückstand geraten, das ist uns leider passiert.“
In der Tat rannten die Sonsbecker, die in der Vorwoche erst spät Rot-Weiss Essen im Niederrheinpokal unterlagen, seit der 24. Minute einem Treffer von Maximilian Golz hinterher. Ein Treffer, der den Gastgebern in die Karten spielte und schließlich für drei Punkte reichen sollte. Das lag auch daran, dass die Sonsbecker aus ihren klaren Feldvorteilen kaum Ertrag erzielten.
„Es war klar, dass es ein anderes Spiel wird als gegen Essen. Dass Niederwenigern so tief steht, habe ich nicht erwartet, aber das ist natürlich legitim“, analysierte Losing. „Es war also auch klar, dass wir viel den Ball haben werden. Da muss man Lösungen finden, das haben wir leider nicht geschafft.“
SF Niederwenigern: Höppner – F. Lümmer, Nissen, Schurig, Gerhardt – Se. Rascho (68. Hillmann, 90.+5 Beyer), Barrero (87. N. Lümmer), Renneberg, Dorka (90.+1 Stinnen) – Sch. Rascho (86. Heufken), Golz
SV Sonsbeck: Holzum – Martens, P. Elspaß, Schoofs (84. Kiyau), Leurs – Zeriner (74. Pütz), Terfloth (74. Pokora), Vrebac, Keisers – Kempe (57. Kichize), Binn (57. Maas)
Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz
Tor: 1:0 Golz (24.)
Gelbe Karten: Renneberg – Kempe
Ganz im Gegenteil zeigte sich Sonsbeck erschreckend harmlos, was auch Losing monierte. „Wir waren mit dem Ball zu fehlerbehaftet, wir hatten keine Gier, um ein Tor zu erzielen. Jetzt versuchen wir, es gegen Baumberg wieder besser zu machen.“
Ganz anders natürlich die Stimmung bei Trainerkollege Marcel Kraushaar, der den zweiten Sieg in Folge feierte. „Ich bin brutal stolz auf die Mannschaft. Was wir heute geleistet haben, war unmenschlich.“ Kraushaar konnte aufgrund einer Krankheitswelle nur fünf Spieler auf die Bank setzen, die teils aus der zweiten Mannschaft kamen.
Hillmann sauer nach Ein- und Wiederauswechslung
Einer dieser Spieler, Nick Hillmann, wurde in der 68. Minute ein- und in der fünften Minute der Nachspielzeit wieder ausgewechselt. Hillmann verließ den Platz wütend. „Ich wollte kein Paar auf außen auflösen“, erklärte Kraushaar den ungewöhnlichen Wechsel. „Daher habe ich vorn jemanden aus dem Zentrum ausgewechselt. Es ging darum, Zeit von der Uhr zu nehmen. Nick sitzt auch wieder ruhig in der Kabine, es ist alles gut.“
Weiter geht es für Niederwenigern mit einem weiteren Heimspiel. Am Sonntag (1. Dezember) ist der VfB Hilden zu Gast. Anstoß ist um 15 Uhr. Einen Tag vorher reist der SV Sonsbeck zu den Sportfreunden Baumberg, Anstoß in Monheim ist um 16 Uhr.