Der FC Brünninghausen lebt noch immer. Trotz der eigenen 1:2-Pleite am Freitagabend gegen den 1. FC Gievenbeck dürfen die Dortmunder dank der Niederlage von Eintracht Rheine am Montag, weiter an den Klassenerhalt glauben.
Derzeit steht der FC auf dem 17. Rang der Oberliga Westfalen, drei Punkte hinter Rheine. Mit einem Torverhältnis von -27 würde man bei einem eigenen Sieg und einer Niederlage der Eintracht, die bei einer Differenz von -32 steht, auf einen Nichtabstiegsplatz springen.
Am Freitag sah Trainer Reza Hassani eine Art und Weise der Niederlage, die er in dieser Saison schon häufig betrachten musste. "In der zweiten Halbzeit hatten wir Gievenbeck nach den Einwechslungen im Griff. Wir waren dem 2:1 näher als sie. Und dann passiert beim 1:2 wieder so ein katastrophaler Abwehrfehler von einem der erfahrensten Spieler. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis."
Nach dem Spiel war die gesamte Mannschaft geschockt. "Diese Scheiße zieht sich die gesamte Saison, seit dem dritten Spieltag, durch, wie ein roter Faden. Das sind individuelle Fehler, die Spiele entscheiden und uns das Genick brechen."
Diese Scheiße zieht sich die gesamte Saison seit dem dritten Spieltag durch wie ein roter Faden. Das sind individuelle Fehler, die Spiele entscheiden und uns das Genick brechen.
Reza Hassani
Laut Hassani sind am letzten Spieltag "nicht mehr der Trainer, nicht der Verein, nicht der Vorstand gefragt, sondern ganz allein die Spieler. Dieser Verantwortung muss sich jeder Spieler bewusst sein. Die müssen liefern!"
Schon unter der Woche werden Hassani und sein Trainerteam beobachten, ob alle Akteure vollen Einsatz zeigen: "Sollten wir beim Training jemanden sehen, der nur einen Prozent nachlässt und die Situation nicht ernst nimmt, haben wir kein Problem damit, denjenigen für Sonntag aus dem Kader zu streichen."
Angst vor dem Abstieg verspürte der Trainer nach der eigenen Niederlage zwar nicht, doch die Enttäuschung fürchtete Hassani dennoch: "Angst war es nicht. Es ist immer noch Amateursport. Wir verdienen damit nicht unseren Lebensunterhalt. Aber wir investieren darin eine Menge Zeit, Geld und Energie. Es war mehr Angst vor der Enttäuschung, nicht davor, dass es geschieht."
Die Niederlage ließ den Brünninghausen-Coach nicht kalt. Noch lange nach der Partie gegen Gievenbeck saß er in "Schockstarre" auf der Bank und auf der langen Heimfahrt ging ihm das Spiel nicht aus dem Kopf.
"Es geht nicht nahtlos an einem vorbei. Ich werde einen Posten mitten in der Saison nicht ein zweites Mal übernehmen. Das ist ein enormer psychischer Druck. Man nimmt das mit nach Hause und sogar in die Ehe mit rein. Respekt an meine Frau und meine Kinder, dass sie mich da unterstützen."
Wir machen das alle, um den gewissen Ausgleich zu finden und den Alltag zu meistern, aber aktuell ist alles nur Brünninghausen, Brünninghausen, Brünninghausen.
Reza Hassani
Die aktuelle Lage lässt ihm keine Ruhe: "Es wirklich nur Amateursport. Es ist wirklich nur Spaß. Wir machen das alle, um den gewissen Ausgleich zu finden und den Alltag zu meistern, aber aktuell ist alles nur Brünninghausen, Brünninghausen, Brünninghausen." Vor allem privat macht er sich viele Gedanken über Lösungen, Ansätze oder Chancen. "Ich bete zum Fußballgott, dass es am Sonntag mit einem Herzschlagfinale ein gutes Ende nimmt."
Eine Chance haben die Dortmunder noch. Am kommenden Sonntag steht das Saisonfinale an. Konkurrent Rheine muss auswärts gegen die Sportfreunde Siegen ran, während Brünninghausen zuhause die SG Finnentrop-Bamenohl empfängt.