Freud auf der einen Seite, Leid auf der anderen: Der FC Brünninghausen hat in der Oberliga Westfalen einen enormen Dämpfer im Kampf und den Klassenerhalt hinnehmen müssen, während die Abstiegsränge für Victoria Clarholz in weite Ferne rückten. Im direkten Kellerduell unterlag der Dortmunder Klub den Ostwestfalen mit 1:2 (0:1).
Dabei hatte Brünninghausen zwar nicht weniger Offensivaktionen und Möglichkeiten, präsentierte sich dennoch als die spielerisch unterlegene und deutlich ineffizientere Mannschaft im gegnerischen Strafraum. Der frühe Gegentreffer zum 0:1 durch Clarholz’ Nick Flock (4.) sorgte auf Anhieb für Verunsicherung.
Der sportliche Leiter und FCB-Interimscoach Reza Hassani, an der Seitenlinie in Zusammenarbeit mit Spielertrainer Kevin Brümmer agierend, versuchte Worte für die schlechte Anfangsphase zu finden: „Der komplette Matchplan ist mit dem frühen 0:1 gefallen. Wir wollten kompakt stehen, erstmal defensiv spielen und nicht alles auf die eine Karte setzen. Wir brauchten 20 bis 25 Minuten, um klarzukommen. Zum wiederholten Male waren wir mental nicht da und mussten uns schütteln.“
Im zweiten Spieldrittel zogen sich die Gäste dann zurück, setzten aufs Umschaltspiel und versuchten immer mal wieder Stiche durch Konter zu setzen. Clarholz-Trainer Christopher Hankemeier hätte zu dem Zeitpunkt schon gerne eine Vorentscheidung gehabt: „Wir konnten das Spiel schon viel eher entscheiden. In den ersten 20 Minuten habe ich fünf richtig gute Möglichkeiten gezählt. Da hätten wir dem Gegner schon den Stecker hätten ziehen müssen.“
Bis zum Seitenwechsel lief Brünninghausen immer wieder an und baute Druck auf, die Durchschlagskraft im Offensivspiel fehlte dennoch weiterhin. Im zweiten Durchgang dasselbe Bild, ehe Davin Wöstmann nach einer Freistoß-Flanke auf den zweiten Pfosten völlig unbedrängt zum 2:0 einköpfen durfte (69.).
FC Brünninghausen: Broda - El Hamassi (75. Bokemueller), Kruse (89. Sommereisen), Celik (46. Garando), Wieczorek (78. Hartmann), Trawinski - Rosowski, Gondrum, Bachmann (46. Brümmer) - Trapp, Ivancic
Victoria Clarholz: Hahne - Aygün (89. Wiedemann), Baum, Brück, Büscher (82. Cinar) - Muja, Herzog, Cylkowski - Aciz (90. + 3 Pollmann), Wöstmann (70. Mrozek), Flock
Schiedsrichterin: Annika Kost
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Flock (4.), 0:2 Wöstmann (69.), 1:2 Garando (90.+5)
Trotz des Nackenschlags glaubte das Tabellenschlusslicht weiterhin an einen Punktgewinn, der 1:2-Anschlusstreffer durch Fabien Joel Garando in der Nachspielzeit kam aber zu spät (90.+5). „Natürlich ist das ein Rückschlag. Jetzt wird es brutal, weil in den nächsten Wochen einige Bretter auf uns zukommen. Wir werden aber weitermachen und nicht frühzeitig aufgeben“, resümierte Interimstrainer Hassani nach der bitteren Pleite.
Auf der Gegenseite war die Stimmung deutlich besser. Für Clarholz gleicht der Erfolg im Sechs-Punkte-Spiel einem Meilenstein, um in dieser Spielzeit die Klasse halten zu können. Zudem profitierten die Ostwestfalen von Patzern der Konkurrenz. „Wenn man auf die Tabelle schaut, dann sind wir an diesem Spieltag die einzige Mannschaft, die etwas Zählbares geholt hat. Somit war der Sieg umso wichtiger. Das war ein etwas größerer Schritt in die richtige Richtung, aber auch noch nicht der Letzte, den wir gehen müssen“, fasste Coach Hankemeier zusammen.
In der kommenden Woche trifft der TSV auf die SG Wattenscheid 09 (5. Mai, 15:00 Uhr) und könnte den Traditionsklub bei einem weiteren Dreier in der Tabelle überholen. Der FC Brünninghausen gastiert zeitgleich beim FC Eintracht Rheine.