Die SG Wattenscheid 09 hatte im Nachholspiel der Oberliga Westfalen gegen die SpVgg Vreden die Chance, sich weiter von den beiden Abstiegsplätzen abzusetzen.
Dem 2:0 am Wochenende gegen Schermbeck sollte der nächste Heimsieg folgen. Und das gelang - und wie. Nach insgesamt drei Roten Karten und 82 Minuten in Unterzahl siegte die SGW durch einen späten Treffer mit 1:0 (0:0).
Dabei begann die Partie mehr als bescheiden für die Wattenscheider, die ab der 8. Minute in Unterzahl agieren mussten. Denn Serhat Kacmaz kam am eigenen Strafraum gegen Nicolas Ostenkötter zu spät. Für das Foul und die Notbremse sah er Rot.
Kurz danach hatte Danieck Nijland das 1:0 für die Gäste auf dem Fuß, doch er vergab aus bester Position. Auch die SGW hatte die eine oder andere Offensivaktion, doch Vreden war mit einem Mann mehr zwangsläufig gefährlicher. Bis zur Pause ohne Ertrag.
Nach dem Wechsel der nächste Schreckmoment für Wattenscheid: Denn Schiedsrichter Fabian Kiehl entschied vor 638 Besuchern auf Elfmeter für Vreden. Maximilian Hinkelmann wurde von Niklas Lübcke gefoult. Doch Nicolas Ostenkötter ließ sich die Gelegenheit entgehen - er schoss über das Tor der SGW - es blieb beim 0:0.
Doch nun wurde es richtig hitzig. Denn nur vier Minuten nach dem verschossenen Strafstoß gab es eine große Rudelbildung vor der Bank der Wattenscheider - und in der Konsequenz zwei weitere Platzverweise. Vredens Luis Frieling musste vom Feld, ebenso Wattenscheids Nils da Costa Pereira.
Wattenscheid: Lübcke - Kaminski, Kacmaz, Haar, Da Costa Pereira - El Mansoury, Thier - Fili (11. Malcherek), Firat, Yildiz (90. Kouonang) - Casalino (64. Loheider)
SpVgg Vreden: Breuers - Nijland, Dziho, Verwohlt (77. Heisterkamp), Wiesweg - Bleker, Kondring (69. Ülütas) - Schultealbert (83. Wüpping), Ostenkötter, Frieling - Hinkelmann
Tor: 1:0 Haar (84.)
Schiedsrichter: Fabian Kiehl
Zuschauer: 638
Rote Karte: Kacmaz (8., Notbremse), Frieling, da Costa Pereira (58. Unsportlichkeiten)
Für die letzten knapp 30 Minuten hieß es nun neun Wattenscheider gegen zehn Spieler der SpVgg Vreden. Nach den hitzigen Momente kühlte die Partie nun ab. Bis zur 84. Minute, da passierte das, was keiner mehr geglaubt hatte.
Denn nach einem ruhenden Ball stieg Wattenscheids Innenverteidiger Maurice Haar am höchsten und trag zum umjubelten 1:0 für die Hausherren. Das brachte Wattenscheid über die Zeit, auch deshalb, weil Jamal El Mansoury in der letzten Minuten auf der Linie rettete. Dieser Abend war nichts für schwache Nerven.
Der Lohn: Die SGW springt auf Platz 14 und hat nun sechs Zähler Abstand auf die beiden Abstiegsplätze. Weiter geht es für Wattenscheid am Sonntag (21. April, 15:30 Uhr) beim TuS Ennepetal. Vreden spielt am Sonntag (15 Uhr) bei Eintracht Rheine.