Tabellarisch kam die SG Wattenscheid 09 nach dem 0:3 (0:2) gegen die Sportfreunde Siegen durch die Treffer von Jubes Ticha (27.), Malik Hodroj (38.) und Mats-Lukas Scheld (57.) im Lohrheidestadion noch gut davon.
Weil die auf den beiden festen Abstiegsplätzen stehenden Teams FC Brünninghausen und TSG Sprockhövel gegeneinander Unentschieden spielten und auch die direkt vor der SGW platzierten Teams Victoria Clarholz und TuS Bövinghausen ihre Spiele verloren, hat Wattenscheid kaum Boden im Kampf um den Klassenerhalt verloren.
Dennoch war Wattenscheids Trainer Engin Yavuzaslan nach dem Spiel auf 180. Allerdings galt seine Wut nicht seinen Spielern, die gegen die abgezockten Gäste aus Siegen letztlich keine Chance hatten, sondern Yavuzaslan war auf die eigenen Anhänger sauer. Genauer gesagt auf einige Fans .
Als sich Yavuzaslan und sein Team bei den Wattenscheider Fans unter den 830 Zuschauern in der Lohrheide am Zaun für die Unterstützung bedanken wollte, fragte ihn ein Fan, was denn gegen Siegen los gewesen sei. Das fand Wattenscheids Trainer gar nicht gut. Und wohl auch respektlos dem Team gegenüber.
Man muss wirklich mal den Ball flach halten
Engin Yavuzaslan
"Was ist los? Was ist los?", wiederholte Yavuzaslan gegenüber RevierSport die Fragen des Fans. Und gab direkt die passende Antwort: "Was soll schon los sein? Hier wurde 449 Tage kein Spiel gewonnen. Jetzt gewinnen wir drei Spiele hintereinander. Man muss auch mal den Ball ein bisschen flach halten", meinte der SGW-Trainer. "Das muss ich auch mal ganz ehrlich sagen. Ich stelle mich vor meine Mannschaft. Wenn sie sich hier lustlos aufgegeben und das Handtuch geworfen hätte, könnte ich das absolut nachvollziehen. Das hat sie aber nicht gemacht. Daher hat mich das sehr gefuchst."
Dann schob er nach: "Man muss wirklich mal den Ball flach halten. Das waren auch nicht alle. Aber man hat immer den einen oder anderen dabei. Ich weiß nicht, was die sich denken. Dass wir jetzt hier jedes Spiel zu Hause 5:0, 6:0 oder 7:0 gewinnen? Dann lass´uns mal die Augen ein bisschen aufmachen: Das ist nicht der Fall. Noch müssen wir Fußball hier arbeiten."
Und genau das werde er mit seiner Mannschaft weiter tun.