Das Rennen um die Aufstiegsplätze in der Oberliga Westfalen ist bekanntermaßen unfassbar eng. ASC 09 Dortmund und die Sportfreunde Lotte patzten in den vergangenen Wochen gleich mehrfach. Der SV Schermbeck und vor allem Türkspor Dortmund waren die großen Nießnutzer, die sich nun ganz oben mit eingereiht haben.
Türkspor Dortmund startete in der Rückrunde eine furiose Aufholjagd und ist nun seit neun Ligapartien ungeschlagen auf Platz vier - drei Zähler hinter Rang zwei. Nach den Topspielwochen, die ausschließlich mit Siegen beendet wurden, kam mit TuS Ennepetal mal wieder ein Team aus dem Mittelfeld auf Türkspor zu.
Am Ende kam der neue Aspirant auf die Regionalliga nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Erst in der 89. Minute erzielte Dortmund das 2:1, ehe sie 60 Sekunden später den Ausgleich kassierten.
"Das war auf jeden Fall bitter, aber man muss auch mal den Gegner loben. Ennepetal hat sich in doppelter Unterzahl nie aufgegeben und zwei Tore gemacht. Wir müssen dann das Positive rausziehen. Das ist schonmal ein Punkt mehr, als wir in der Hinrunde gegen Ennepetal geholt haben. Und es bleibt dabei: Der Rückstand auf ganz oben sind immer noch nur zwei Spiele", analysiert Sebastian Tryala, Trainer von Türkspor.
Nur zwei Tage nach dem Unentschieden gab es für Tyrala aber eine umso erfreulichere Nachricht. Der Coach hat seine Unterschrift unter den Vertrag für die kommende Spielzeit gesetzt.
Das ist etwas Religiöses, wovor ich meinen Hut ziehe. Sportlich ist es natürlich eine erwartet schwere Hürde.
Sebastian Tyrala
Zunächst liegt der Fokus Türkspor aber wieder auf der aktuellen Saison - und einer körperlich herausfordernden Phase, für den zum Großteil muslimischen Kader: Der Fastenmonat Ramadan begann am 10. März.
Könnte das tägliche Fasten eine Hürde im Rennen um den Aufstieg sein? "Man hat das auf jeden Fall schonmal im ersten Spiel gemerkt. Der einzige Spieler, der nicht fastet, hat zwei Tore gemacht (lacht). Der Körper muss sich natürlich erstmal an diese Belastung gewöhnen. Das ist etwas Religiöses, wovor ich meinen Hut ziehe. Sportlich ist es natürlich eine erwartet schwere Hürde.", so Tyrala.
Die Angst besteht beim Trainer schon, "dass am Ende eventuell die Kraft in dieser entscheidenden Phase fehlt." Der Ex-Profi bleibt aber optimistisch: "Es kommt jetzt unser Kapitän Ömer Akman wieder zurück, der sicherlich unser wichtigster Spieler ist. Das wird wieder Auftrieb geben."
Aufhalten lassen will sich Tyrala nämlich nicht. Im Heimspiel gegen den SV Westfalia Rhynern soll der nächste Dreier eingetütet werden: "Wir spielen zuhause und wollen unbedingt oben dranbleiben. Dann musst du diese Partie gewinnen."