Am 21. Spieltag der Oberliga Niederrhein setzte es für den bis dato in 2024 ausschließlich siegreichen VfB Hilden eine überraschende 2:5 (0:4)-Packung gegen die Spvg Schonnebeck, die sich ab sofort auch Gedanken um einen möglichen Antrag für die Regionalliga West machen müssen.
Deutlicher hätte das Ergebnis kaum ausfallen können, wenngleich die Vorführung der „Schwalben“ nicht so extrem war, wie es das Resultat schlussendlich aussagt. „Wir wollten mit gleich vier gesperrten Spielern direkt mutig nach vorne verteidigen, womit ich gar nicht so unzufrieden war. Einzig die Konterverteidigung hat nicht so gut funktioniert“, analysierte Tim Schneider nüchtern die Heimniederlage.
Der Trainer des VfB Hilden war keinesfalls total enttäuscht. „Wir haben die Orientierung in der Box zu häufig verloren, aber gänzlich unzufrieden bin ich nicht mit der Leistung meiner Elf. Schonnebeck ist schon eine Waffe, die machen das verdammt gut“, gab es ein Sonderlob von Schneider in Richtung der Gäste.
Während man in Hilden auf der Suche nach einem Nachfolger für Dennis Lichtenwimmer (der nach RS-Informationen bei RWO anheuern soll) für die Stelle des Sportlichen Leiters ist, machten sich schnell die Gerüchte breit, dass mit Toni Molina ein möglicher Kandidat bereits gefunden sei. Der ehemalige Trainer des SV Wacker Obercastrop hielt sich auch auf der Sportanlage auf. „Nichts dran“, kommentierte Molina unisono mit dem Vorsitzenden Maximilian Kulesza. Nach RevierSport-Informationen sollen aber bereits Gespräche stattgefunden haben.
Ganz andere Gedanken hat aktuell die Spvg Schonnebeck. Während Hilden sich bereits vor Wochenfrist klar zum Thema Regionalliga mit einer Absage geäußert hat, überlegt man am Schettersbusch, ob es Sinn macht, die Lizenzunterlagen einzureichen.
Schonnebeck: Lingk - Winking, Baraza, Kehrmann, Kuhlmann (90. Pinke) - Skuppin, Geisler (67. Brazhko), Brandner, Golubytskij (82. Heck), Bloch - Küper
Tore: 0:1 Brandner (15.), 0:2 Küper (28.), 0:3 Küper (34.), 0:4 Golubytskij (37.), 0:5 Brandner (67.), 1:5 Bouzraa (80., Foulelfmeter), 2:5 Bouzraa (84.)
Schiedsrichter: Jonah Besong (Duisburg)
Zuschauer: 190
Besonders nach dem Sieg in Hilden mischt die Spvg oben wieder mit. „Wir müssen abwägen, ob es Sinn für uns macht. Das Ganze stellt uns natürlich vor große Aufgaben. Der Verein ist tätig und wird in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen“, gab Dirk Tönnies einen Einblick in die Überlegungen im Vereinsumfeld.
Ratingen hat neuerlich gepatzt, Uerdingen hat nur einen Zähler mehr auf dem Konto als Schonnebeck - das bei einem Spiel mehr. Heißt, sollte Baumberg die Lizenz nicht gestemmt bekommen, lauern die „Schwalben“. „Wir müssten ausweichen, weil wir auf unserer Anlage aktuell kein Regionalliga-Spiel austragen können. Das ist ein Kostenfaktor. Wir müssen das alles nüchtern betrachten und analysieren, ob es Sinn für uns macht. Wenn, dann nicht auf Biegen und Brechen“, kritisierte Tönnies besonders die ganzen Statuten und Anforderungen seitens des Verbands.
„Wir würden gerne mal eine Saison sportlich in der Regionalliga mitnehmen, wenn es möglich wäre, aber da sind ganz andere Faktoren, die zusätzlich zu beachten sind“, so der Spvg-Trainer abschließend.
Über den Erfolg seiner Elf durfte er sich dennoch freuen: „Wir waren im ersten Durchgang sehr effektiv und haben tolle Umschaltaktionen durchgeführt. Vielleicht waren wir einfach einen Tick galliger als Hilden. Die Duelle sind immer spannend und ich freue mich schon auf die nächste Saison gegen den VfB“, verriet Tönnies und hat vielleicht ein kleines bisschen doch noch die Regionalliga im Hinterkopf.