Für die SG Wattenscheid stand das dritte Testspiel der Wintervorbereitung auf dem Plan. Nach einem 1:1 gegen den 1. FC Kleve und einem 5:0-Sieg (nach Abbruch) beim Bezirksligisten FC Marl ging es für die Wattenscheider zum ebenfalls abstiegsbedrohten Niederrhein-Oberligisten Hamborn 07. Trotz einer komfortablen Halbzeitführung endete die Partie mit einem 3:3 (0:2)-Remis.
Cheftrainer Engin Yavuzaslan setzte mit Niklas Lübcke, Nico Thier (beide TuS Bövinghausen), Maurice Haar (KFC Uerdingen), Berkan Firat (RW Ahlen) und David Loheider (vereinslos) auf fünf Winterneuzugänge in der Startelf. Zudem durfte sich Testspieler Hivan Kouonang beweisen.
Wattenscheid erwischte den besseren Start, machte einen frischen und spielstarken Eindruck. Mittelstürmer Loheider war an gleich an mehreren Offensivaktionen beteiligt, ehe er in der 19. Spielminute per Strafstoß zur 1:0-Führung traf. Zehn Minuten später erhöhte Testspieler Kouonang mit einem Schuss in den Knick aus rund 16 Metern Torentfernung auf 2:0 (29.). Kurz darauf vergab der quirlige Linksaußen eine Großchance und verpasste seinen Doppelpack (34.).
Coach Yavuzaslan zufrieden: „Wir haben von der ersten Minute an das Spiel bestimmt. Gutes Tempo, auch das aggressive Spiel gegen den Ball war gut. Unsere Umschaltmomente und die Wege ohne Ball waren genau so abgestimmt, wie wir es vor hatten. Die 2:0-Führung war hochverdient. Mit ein wenig mehr Cleverness hätte es auch noch höher stehen können.“
SF Hamborn 07: Kulalic - Roth, Bennmann, Wichert, Bayram (46. Britscho) - Spors (46. Music), Serdar, Mastrolonardo, Fuhrmann (46. Herrmann) - de Stefano, Menke.
Schiedsrichter: Jens Laux
Zuschauer: 153
Tore: 0:1 (Loheider (19. / Foulelfmeter), 0:2 Kouonang (29.), 2:1 Mastrolonardo (55.), 2:2 Roth (60.), 2:3 Broos (76.), 3:3 Roth (89.)
Zur Pause veränderte der 42-Jährige seine Elf gleich auf sieben Positionen. Anlaufschwächen waren gleich erkennbar, Hamborn 07 nutzte die Unsicherheiten und egalisierte den Spielstand in Person von Gino Mastrolonardo (55.) und Michel Roth (60.) mit einem Doppelschlag - 2:2.
Der extreme Leistungsabfall brachte Wattenscheid Trainer Yavuzaslan zum Kochen: „Das war wie ausgewechselt, ein ganz anderes Gesicht. Da erwarte ich, besonders von den erfahrenen Spielern, Coolness und Intelligenz, die wir leider haben vermissen lassen. Wenn das in der Meisterschaft passiert wäre, dann hätte der ein oder andere sein blaues Wunder erlebt. Trotz der Vorbereitung ist es ein No-Go, dass wir zwei so krass unterschiedliche Hälften zeigen.“
Rotation gilt nicht als Entschuldigung
Zwar stellte Stürmer Fynn Broos in der Schlussviertelstunde per Kopfball zwischenzeitlich noch auf 3:2 (76.), doch wie schon so oft in der Oberliga-Hinrunde zu sehen, wusste die SGW das Spiel nicht zu gewinnen. Der bittere 3:3-Ausgleich durch den zweiten Treffer von Roth fiel wenige Sekunden vor dem Abpfiff (89.). Dass der Leistungsknick aufgrund der Rotation nach der Pause erfolgte, ließ Yavuzaslan nicht vollends als Entschuldigung durchgehen:
„Natürlich spielt es eine Rolle, dass gewisse Automatismen erstmal fruchten und wir im taktischen Bereich noch arbeiten müssen. Taktik hin oder her - die Truppe aus der ersten Halbzeit hat die Vorarbeit geleistet. Danach erwarte ich Fokus. Wenn wir dann 15 Minuten ohne Gegentreffer überstehen, setzen wir sie mit 3:0 Schachmatt. Gerade kurz vor Schluss muss man gelassener bleiben und darf sich keinen derartigen Ballverlust erlauben.“
Weitere Testspiele der SG Wattenscheid sind noch bei Kevin Großkreutz’ SV Wacker Obercastrop und gegen den RSV Meinerzhagen geplant. In zwei Wochen geht es beim Oberliga-Rückrundenauftakt gegen die SG Finnentrop/Bamenohl (04.02., 15:30 Uhr) schließlich wieder um Zählbares.