Es kribbelte dann doch noch zu sehr in den Füßen. Patrick Polk will es noch einmal wissen und wechselt in die Oberliga Westfalen. Dort möchte er beim TuS Ennepetal vorangehen. Seine Trainer-Laufbahn ist erstmal aufgeschoben.
"Ich bin jetzt im Januar 30 geworden, die Fußballer-Jahre neigen sich langsam dem Ende zu, sodass ich nochmal große Lust bekommen habe." Zuletzt stand Polk bei Westfalenligist DJK TuS Hordel unter Vertrag, hat diesen nach Differenzen mit dem neuen Trainer seit Winter aber eher ausgesessen. "In diesem halben Jahr ist schnell in mir gereift, dass ich doch nochmal etwas höher spielen möchte."
In Hordel war der gebürtige Bochumer seit Sommer 2021. Angeheuert hatte er zunächst als spielender Co-Trainer, übernahm aber früh in der Saison als Spieler-Trainer. Am Ende des Jahres stand der Fast-Aufstieg in die Oberliga, in der Relegation unterlag der TuS dem 1. FC Gievenbeck.
"Es war eigentlich gar nicht geplant, dass ich als Spieler-Trainer zu dem Zeitpunkt fungiere." Als die Chance sich geboten habe, sagte Polk aber gerne zu. "Da bin ich sehr dankbar für. Das, was ich in etwas mehr als einem Jahr erfahren habe, das können einige in mehreren Jahren nicht füllen - sowohl positiv als auch negativ. Das will ich nicht missen."
Hospitanz in der Jugend des VfL Bochum
Trotz unschönem Ende, ungenutzt ließ Polk das letzte halbe Jahr nicht und schaute bei seinem Jugendklub vorbei. "Ich kenne beim VfL Bochum viele Jugendtrainer, hatte im letzten halben Jahr dort für einen Monat hospitiert, sodass der Kontakt nach wie vor gegeben ist." Auch wenn Polk früher oder später an der Seitenlinie stehen möchte, zu einer Zusammenarbeit wird es vorerst nicht kommen.
"Ich gehe im November ins Referendariat." Der angehende Lehrer schreibt derzeit an seiner Masterarbeit. "Alle drei Sachen würden zeitlich leider nicht hinhauen." So musste Polk sich entscheiden. "Die Trainer-Tätigkeit kann danach noch gemacht werden."
Verlängerter Arm des Trainers beim TuS Ennepetal
Der Kontakt zu seinem neuen Klub TuS Ennepetal bestand schon seit dem Winter. "Da war der Kader aber schon voll. Wir waren dann immer wieder im Austausch und für diese Saison hat es sich ergeben, dass wir zusammengekommen sind."
Neben dem geschafften Klassenerhalt in der Oberliga war auch Trainer Sebastian Westerhoff ein Grund für den Wechsel. "Ich kenne ihn als er noch beim DSC Wanne-Eickel war als Gegner, aber auch als aktiven Spieler." Polk sieht sich in seiner neuen Rolle ein bisschen wie Westerhoffs verlängerter Arm.
"Grundsätzlich soll ich als erfahrener Spieler vorangehen." Insgesamt bringt es der Innenverteidiger auf 49 Partien in der Regionalliga West und weitere 118 Oberliga-Spiele. "Da hilft meine bisherige Tätigkeit auch ein bisschen, wenn ich seine Ideen mit auf den Platz führe und weitergebe an die Jungen." Ein bisschen Trainer scheint nach wie vor in Polk zu stecken.