Die SG Wattenscheid 09 ist zurück in der Oberliga Westfalen. Nach sportlichem Abstieg und anschließendem Hin und Her um einen möglichen Verbleib in der Regionalliga West soll an der Lohmühle wieder etwas Ruhe einkehren. Trainer Christian Britscho warnt dabei vor zu hohen Ansprüchen.
Mit zwei Begegnungen gegen Bezirksligisten ist die SGW in die Testspielphase der Vorbereitung gestartet. Am Donnerstag (7. Juli) gab es ein 3:1 beim VfB Günnigfeld, gefolgt von einem deutlichen 6:0 im Stadtderby gegen DJK Wattenscheid.
Wichtig sei dabei, dass sich keiner direkt verletzt habe. "Es hat sich noch keiner von den Jungs gemeldet", so Britscho. So kann sich der 53-Jährige weiterhin mit dem kompletten, runderneuerten Kader auf die anstehende Saison vorbereiten.
"Die Neuen haben sich gut integriert." 15 Abgänge haben die Schwarz-Weißen ersetzen müssen. "Die Jungs, die geblieben sind, haben sie gut aufgenommen. Da bin ich mir sicher, dass wir vom Zusammenhalt eine richtig gute Mischung haben."
Britscho mit Kader zufrieden, keine Ambitionen nach oben
Mit der Verpflichtung des 23-jährigen Yutaro Ichimura für die linke Abwehrseite sei das letzte Puzzleteil hinzugefügt worden. "Wir sind zufrieden und haben kadertechnisch nicht mehr vor, noch etwas zu ändern. Grundsätzlich sind wir mit unseren Planungen durch."
Abgeschlossen sind dagegen die Bauarbeiten am Trainingsgelände noch nicht. Außerdem wird der Kunstrasenplatz am Sportzentrum Berliner Straße bis Ende Juli erneuert. "Wir trainieren ab und zu im Stadion und dreimal die Woche weichen wir aus." Gemeint ist der Sportplatz von Germania Bochum-West.
In einem offenen Brief hatte der Wattenscheider Vorstand Anfang Juni den Schritt in die Oberliga als Zwischenschritt bezeichnet: "Ein erneuter Versuch mittelfristig in der Regionalliga Fuß zu fassen ist damit nur aufgeschoben, und keinesfalls aufgehoben."
Dem nahm Britscho jetzt etwas den Wind aus den Segeln. "Man muss das revidieren: Der Vorstand hat gesagt, wir gehen nicht unambitioniert in die Oberliga. Aber da jetzt von irgendwelchen Ambitionen Richtung oben zu reden, davon sind wir meilenweit entfernt. Da müssen wir jetzt schon gegensteuern, weil das ist völliger Quatsch."
Im Gegensatz zu anderen Absteigern aus der Regionalliga dürfe Wattenscheid nicht automatisch zum Favoritenkreis gezählt werden. "Wir sind kein normaler Absteiger. Strukturell hatten wir in der Regionalliga nichts verloren und an diesem Zustand hat sich nichts geändert."
Nach den beiden Bezirksligisten testet die SGW als nächstes gegen zwei Mannschaften aus der Oberliga Niederrhein. Zunächst beim ETB SW Essen (13. Juli, 19 Uhr) und am Sonntag (16. Juli, 15 Uhr) gegen die Spvg Schonnebeck.