Eine 0:9-Heimklatsche kassierte der FSV Duisburg gegen die SpVg Schonnebeck am 40. Spieltag in der Oberliga Niederrhein. Vor der Begegnung sorgte ein plötzlicher Trainerwechsel für Aufruhr.
Guido Naumann war bis zu dem Morgen vor der Partie gegen Schonnebeck der Trainer des FSV, trat dann aber zurück und musste kurzfristig durch einen Trainer mit der nötigen Lizenz ersetzt werden. Laut WAZ war Naumann unglücklich darüber, dass er keine Rückmeldung von der Vereinsführung über eine Zusammenarbeit für die kommende Saison erhalten hatte.
Engin Kum, der bereits in der Hinrunde kurzzeitig als Interimstrainer fungierte, übernahm die Aufgabe. Unerwartet, wie er sagt: "Das kam total überraschend für mich. Ich war vor Ort und habe spontan zugesagt." Doch Kum stand nicht nur an der Seitenlinie, in der ersten Halbzeit stand er sogar selbst auf dem Platz. Nach der ersten Hälfte und einem 0:4-Rückstand wechselte sich der 36-Jährige dann aus.
Warum er sich selbst in die Startelf beförderte, erklärt er so: "Uns sind die Spieler fast ausgegangen, viele haben in der zweiten Mannschaft ausgeholfen, um den Aufstieg in die Kreisliga A klarzumachen. Außerdem habe ich mich fit gefühlt und wollte mit meinen Jungs zusammenspielen."
Kum bewertet seine eigene Leistung dabei positiv: "Ich denke, dass ich eine gute Partie gemacht habe. 90 Prozent der Zweikämpfe und alle meine Kopfballduelle habe ich gewonnen. Ich habe der Mannschaft definitiv nicht geschadet. Ich war auch einer der Fittesten im Team. Wenn ich mich nicht fit gefühlt hätte, dann hätte ich auch nicht gespielt." Nach seiner Auswechslung kassierte Duisburg in der zweiten Hälfte noch fünf weitere Gegentreffer.
Nach der enttäuschenden Oberliga-Saison mit nur 18 Punkten aus 39 Spielen ist der Abstieg in die Landesliga für den FSV folgerichtig. Für die neue Spielzeit nimmt der Verein den direkten Wiederaufstieg in Angriff. "Es wird einen großen Umbruch geben mit vielen neuen Spielern. Die fünf, sechs wichtigsten Akteure bleiben uns erhalten, außerdem möchten wir uns mit erfahrenen Spielern verstärken", erklärt Kum.
Wie es für den FSV-Interimscoach nach dieser Saison weitergehen wird, steht noch nicht fest. "Ab sofort werde ich unsere A-Jugend als Interimstrainer unterstützen. Sie können am nächsten Spieltag absteigen, das möchten wir natürlich verhindern. Was ich in der kommenden Spielzeit machen werde, ist noch offen", erzählt der 36-Jährige.