Ernüchtert war Damian Apfeld, Trainer des ETB SW Essen, nach der 0:3-Niederlage gegen die SSVg Velbert. Auf dem Papier empfing zwar der Oberliga-Zweite, der ETB, den Ersten, die SSVg.
Doch auf dem Rasen entwickelte sich kein Schlagabtausch auf Augenhöhe. „Velbert hat einen starken Gegner erwartet. Der waren wir aber nicht. Das haben wir uns anders vorgestellt“, gab Apfeld zu Protokoll.
Gerade die Leistung seiner Elf im ersten Durchgang gefiel ihm nicht: „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr, sehr vieles vermissen lassen. Dass Velbert eine extrem hohe Qualität hat, gepaart mit einer großen Erfahrung, das war uns klar. Aber man kann in der ersten Halbzeit - auch wenn wir am Mittwoch schon gespielt haben und ein bisschen gebeutelt waren - erwarten, dass man nicht so weit weg vom Gegenspieler ist, dass man Zugriff findet. Das war eigentlich unser Vorhaben, aber geschafft haben wir das nicht. Vom Gefühl her hatten wir immer zwei, drei Meter Abstand zum Gegenspieler. Wir waren immer zu weit weg. So sind wir nicht in die Zweikämpfe gekommen und hatten nichts zuzusetzen. Es war ein sehr großer Qualitätsunterschied.“
Obwohl die SSVg mit dem Auswärtssieg gegen den Verfolger aus Essen und einem Zehn-Punkte-Vorsprung in der Tabelle quasi schon mit einem Bein in der Regionalliga steht, verteilte Apfeld noch keine verfrühten Glückwünsche in Richtung Velbert: „Ich werde nicht gratulieren, weil das immer mit Respekt zu tun hat. Man gratuliert auch nicht vor einem Geburtstag. Aber das Ding ist durch. Velbert spielt eine überragende Saison und hat es am Ende auch verdient.“
Auch ETB-Kapitän Frederik Lach war nach der Niederlage enttäuscht: „Ohne respektlos gegenüber der Mannschaft zu sein, haben wir gesehen, warum wir zurecht nicht ganz oben stehen. Wir haben einfach an einigen Ecken Qualitäten vermissen lassen.“
Gegen Velbert verlor der ETB nicht nur die Partie, sondern auch den zweiten Tabellenplatz an den VfB Hilden. Dieser schob sich durch einen 4:0-Sieg gegen den KFC Uerdingen wieder an den Essenern vorbei.
Lach hat sich zum Ziel gesetzt, dass sich das bald wieder ändert: „Diese Saison will ich schon vor Hilden beenden. Das haben sich alle im Verein verdient.“
Ein weiteres Ziel des Kapitäns: „Ich will noch viele Spiele zu Null spielen. Ich habe keine Lust auf noch mehr Gegentore. Das reicht mir jetzt in der Rückrunde. Das werden wir hoffentlich schaffen und an der 80-Punkte-Marke kratzen.“
Erste Schritte zur Zielerfüllung können Lach und Co. dann am kommenden Sonntag gegen den TSV Meerbusch machen.