Der SV Westfalia Rhynern spielte bisher eine grandiose Saison in der Oberliga Westfalen und stand nach elf Spieltagen noch ohne Niederlage da. Am 12. Spieltag empfing die Westfalia den von vielen Seiten als Aufstiegsfavoriten betitelten FC Gütersloh.
Obwohl die Mannschaft von Michael Kaminski mit der besseren Ausgangslage in das Spiel zu gehen schien, riss die Serie der nicht verlorenen Partien im heimischen Westfalia-Sportpark. Gütersloh fuhr vor 713 Zuschauern einen überraschenden 3:1-Auswärtssieg ein.
In den ersten 30 Minuten überließen die Gäste der Westfalia das Spiel und zogen sich erstmal ein wenig zurück. Gianluca Di Vinti erzielte in der 21. Minute per Kopf den Führungstreffer für die Blau-Weißen. Doch nach der ersten halben Stunde wendete sich das Blatt. Andre Kording traf mit einem sehenswerten Fernschuss zum 1:1-Ausgleich und befreite damit seine Mannschaft. Gütersloh machte noch vor der Pause weiter Druck und hatte sogar Möglichkeiten, den Führungstreffer zu erzielen.
„Wir haben etwas gebraucht, um in das Spiel zu finden. In den ersten 30 Minuten hatten wir nicht das Energielevel, was für unser Spiel wichtig ist und waren immer ein paar Schritte zu spät“, beurteilte Gäste-Trainer Julian Hesse den holprigen ersten Durchgang.
In der Halbzeitpause wechselte Hesse den Offensivspieler Ilias Illig ein und bewies damit ein goldenes Händchen. Der 25-Jährige brachte frischen Wind in die Partie und half dabei, dem FCG da weiterzumachen, wo das Team den ersten Durchgang beendete. Mit einem Doppelpack binnen sieben Minuten (51., 58.) brachte Illig seine Mannschaft auf die Siegerstraße. Kaminski versuchte mit zahlreichen Wechseln doch noch das Ruder herumzureißen, aber die Punkte sollten an diesem Tag nicht im Sportpark bleiben.
„Gütersloh hat es über 60 Minuten besser gemacht als wir. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit kaum Torchancen herausgespielt“, äußerte sich der SVW-Trainer zu der ersten Saisonpleite.
In der Analyse des Spiels waren sich die beiden Trainer einig. Der Sieg sei aufgrund der zweiten Halbzeit verdient, sagte Hesse, der seiner Mannschaft für die gezeigte Leistung zudem noch ein großes Kompliment aussprach. Westfalia Rhynern verpasste somit die Gelegenheit, die Tabellenführung zu übernehmen und ist stattdessen auf Rang drei abgerutscht. Gütersloh verbleibt mit einer Partie weniger auf dem sechsten Platz und befindet sich weiterhin in Schlagdistanz zur Tabellenspitze.