Von einem Endspiel war die Rede vor dem Duell zwischen Aufstiegsaspirant KFC Uerdingen und dem bis dato noch ungeschlagenen Tabellenführer SSVg Velbert. Denn mit einem Sieg der Velberter hätte sich der Abstand zwischen beiden Teams auf zehn Punkte vergrößert – ein herber Dämpfer für den KFC im Aufstiegsrennen.
Doch die Mannschaft von KFC-Trainer Alexander Voigt bewies Durchsetzungsvermögen und schickte die Gäste vor ausverkauftem Stadion - 2000 Zuschauer - mit 1:3, der ersten Niederlage der Saison, im Gepäck wieder nach Hause.
Die Mannschaft hat einiges abbekommen, ich habe einiges abbekommen. Vielleicht zu recht, vielleicht auch nicht. Ich finde, dass das alles immer ein bisschen schnell geht.
Alexander Voigt
„Wir sind froh, wir sind erleichtert und glücklich, dass wir die drei Punkte hierbehalten haben“, atmete Voigt nach dem Spiel erst einmal durch. Denn nachdem die Blau-Roten zwischenzeitlich auf den sechsten Rang abgerutscht waren, wurde es im Krefelder Umfeld unruhig. Das bekam auch Voigt zu spüren, der auch nichts von einem Endspiel wissen wollte: „Die Mannschaft hat einiges abbekommen, ich habe einiges abbekommen. Vielleicht zu recht, vielleicht auch nicht. Ich finde, dass das alles immer ein bisschen schnell geht. Gerade auch so ein Spiel wie gegen Velbert, am für uns neunten Spieltag, als Endspiel zu titulieren, finde ich ein bisschen übertrieben. Denn wenn man ein Endspiel gewinnt, gewinnt man irgendwas. Aber gewonnen haben wir nichts, außer drei Punkte. Insofern ist das alles ein bisschen übertrieben.“
Alles in allem belohnte sich der KFC Uerdingen für eine engagierte Leistung. Zum ersten Heimdreier nach zuvor zwei Pleiten im eigenen Stadion trug auch Rückkehrer, Kapitän und Abwehrchef Leonel Kadiata bei, den Voigt nach seinem verheilten doppelten Bänderriss in die Startelf beorderte: „Er hat schon eine andere Qualität. Das muss man einfach sagen. Gerade mit seiner Schnelligkeit, wenn man bedenkt, wie viele Bälle er abgelaufen hat. Aber auch vom Organisieren her. Er hat uns sehr gefehlt. Jetzt war er wieder dabei und wir gewinnen wieder. Ich glaube, das ist kein Zufall“, freute sich Voigt.
Weniger Grund zur Freude hatte dagegen SSVg-Coach Dimitrios Pappas, der einen schlechten Start seiner Mannschaft sah: „Wir haben sehr schlecht angefangen und es in den ersten Minuten verpennt Zugriff zum Spiel zu bekommen. Obwohl wir eigentlich vorbereitet waren, hatten wir Schwierigkeiten gehabt den Gegner anzulaufen.“
Zwar kamen die Gäste nach einem frühen Gegentor noch zum Ausgleich und konnten im Anschluss auch einige gefährliche Chancen kreieren, mussten aber schlussendlich doch als Verlierer den Platz verlassen. „60 Minuten lang haben wir ein gutes Spiel abgeliefert. Danach waren unsere Abstände nicht mehr vernünftig und zu weit auseinander“, stellte Pappas fest.