Dabei sah es bis kurz vor dem Schlusspfiff alles andere als rosig für das Team von der Buderusstraße aus. Nicht nur der 0:1-Rückstand, auch die Rote Karte für den gerade kurz zuvor eingewechselten Imad Aweimer nach einer Tätlichkeit gegen TuRU-Keeper Johannes Kultscher (70.) machte bei brütend heißen Temperaturen auf dem Platz wenig Hoffnung auf ein Happy-End für die Gäste.
Als sich die Düsseldorfer bereits gedanklich mit drei Zählern in der Kabine wägten, war es Bubakarry Fadika, der den berechtigten Handelfmeter knallhart unten rechts ins Eck platzierte (94.). Der Jubel unter den mitgereisten Essener Fans und dem Betreuerteam war furios.
Fabian Springob wies nach dem Schlusspfiff direkt darauf hin, was er seit Wochen ansprach und was seine Elf über die gesamten 90 Minuten bewiesen hat: „Wir haben eine unfassbare Moral, meine Jungs zerreißen sich förmlich. Das hat sich hier in Düsseldorf widergespiegelt und wurde endlich auch belohnt“, freute sich der Trainer des FC Kray über den vor allem für die Moral so wichtigen Punktgewinn.
Dennoch fand Springob auch das Haar in der Suppe. „Wir dürfen eigentlich nicht wieder eine Rote Karte kassieren, das passt mir überhaupt nicht. Vielleicht fehlte dem Schiedsrichter dabei auch etwas Fingerspitzengefühl, es war aber definitiv keine Fehlentscheidung“, tadelte der 28-Jährige vielmehr die Undiszipliniertheit seines Schützlings Aweimer kurz nach seiner Einwechslung.
Kray: Fauseweh - Redier, Nguyen Nhu, Curaba (86. Louma), Rosbach - Gusic, Tomczak (62. Aweimer), Yun, Fadika, Ofosu-Ayeh - Kazelis (Trainer: Springob)
Tore: 1:0 Ayas (39.), 1:1 Fadika (Handelfmeter 90. +4)
Schiedsrichter: Dustin Sperling (Leichlingen)
Zuschauer: 250
Rot: Aweimer (70., Kray, Tätlichkeit).
Von den Sturmreihen war auf beiden Seiten fast gar nichts zu sehen. Beide Teams waren trotz der Wetterverhältnisse mit hoher Intensität bei der Sache und verteidigten gut. Darunter litten allerdings die Torraumszenen. „Wir sind froh, nach dem brutalen Start endlich eine Woche durchatmen zu können“, blickte Springob dann trotzdem noch auf die kommende Aufgabe gegen den 1. FC Kleve. „Dieses Mal haben uns neun Spieler gefehlt, die jeweils in den ersten beiden Spielen auf dem Platz standen. Wir werden uns auch auf Kleve bestmöglich vorbereiten und wieder attraktiven Fußball mit viel Leidenschaft an den Tag legen“, freute sich der FCK-Trainer schon auf das anstehende Heimspiel (Sonntag, 15 Uhr, Kray Arena).
TuRU Düsseldorf muss sich hingegen über den späten Verlust von zwei wichtigen Punkten ärgern. Mit dem Sieg wären die Oberbilker in der Spitzengruppe gelandet. Jetzt hofft das Team von Trainer Francisco Carrasco auf das nächste Auswärtsspiel in Hamborn (ebenfalls Sonntag, 15 Uhr, Im Holtkamp). Beim Aufsteiger wird der nächste Anlauf auf drei Zähler genommen.