Der FC Kray steckt weiterhin mittendrin im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein. Durch die 1:4-Pleite bei der Spvgg Sterkrade-Nord ist der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang auf zwei Zähler geschmolzen.
Dabei kam die Mannschaft von Trainer Damian Apfeld eigentlich gut ins Spiel, war kombinationssicher, allerdings ohne sich dabei wirklich gefährliche Situationen zu erspielen. In der zweiten Hälfte und insbesondere nach dem Führungstor der Gäste in der 55. Minute sah das ganz anders aus. Die Essener verloren komplett den Faden, waren viel zu hektisch und gewannen praktisch keinen Zweikampf mehr.
Es kann einfach nicht sein, dass wir immer, wenn wir in Rückstand geraten, anfangen Hurrafußball und Harakiri zu spielen. Das war körperlos, mentalitätslos und das hat in einer Liga der Welt etwas zu suchen
Damian Apfeld
Apfeld war nach dem Schlusspfiff restlos bedient. „Das ist mir unbegreiflich, was da in der zweiten Halbzeit passiert ist. Das war schon ein Stück weit peinlich“, meinte der FCK-Trainer. „Wie wir nach dem 0:1 als Mannschaft komplett zerfallen und überhaupt keine Mentalität mehr an den Tag legen, so kannst du kein Spiel drehen.“
Besonders die fehlende Mentalität seines Teams brachte den 36-Jährigen auf die Palme. „Wir sind im Abstiegskampf, es geht um den Klassenerhalt und teilweise hat mich das in der zweiten Halbzeit an so einen Sommerkick erinnert. Als wäre das irgendein Testspiel gegen eine unterklassige Mannschaft und dann schauen wir mal, was passiert. Ich bin fassungslos, entsetzt und sauer! Es kann einfach nicht sein, dass wir immer, wenn wir in Rückstand geraten, anfangen Hurrafußball und Harakiri zu spielen. Das war körperlos, mentalitätslos und das hat in einer Liga der Welt etwas zu suchen.“
In den letzten Tagen war bekannt geworden, dass einige Leistungsträger den FCK zum Saisonende verlassen werden. So wechseln Johannes Sabah zum VfB Homberg, Calvin Minewitsch zur SSVg Velbert, Leon Klußmann in die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf und Kapitän Kevin Kehrmann zur SpVg Schonnebeck. Ob dieser Umstand in der Mentalitätsfrage ebenfalls eine Rolle spielt, wollte Apfeld nicht näher kommentieren.
„Woran es im Endeffekt liegt, spielt für mich keine Rolle. Fakt ist, dass es im Fußball immer auch um Grundtugenden geht und die legen wir immer nur dann an den Tag, wenn es 0:0 steht oder wir führen und sobald wir in Rückstand geraten, sind wir nicht wiederzuerkennen. Wir haben es doch in der ersten Halbzeit auch hinbekommen und da fehlt mir einfach die Phantasie, um zu begreifen, warum das dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr so ist.“
Unter diesem Aspekt wird Apfeld froh sein, dass es auch kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SC Velbert wieder bei null losgeht. Es ist dann das erste von drei Heimspielen, mit denen die Krayer die Saison beschließen. Der Trainer fordert eine Reaktion auf die letzten beiden Spiele. „Fußball spielen können wir, das sehen wir, da ist alles gut. Aber es gehört nun mal noch mehr zum Fußball als Technik und Taktik und das müssen wir jetzt wieder auf den Platz bringen.“