Mit einem starken Auftritt im letzten Gruppenspiel (2:0 gegen Fortuna Düsseldorf) hatte sich die SG Wattenscheid 09 als Gruppenzweiter in das Halbfinale der NRW-Traditionsmasters 2022 geschossen. Dort war gegen Titelverteidiger Rot-Weiss Essen nichts zu holen (0:3).
Dennoch war Wattenscheid-Torjäger Marcus Feinbier glücklich über das Turnier. „Wir haben unser Ziel erreicht. Wir wollten ins Halbfinale. Dann will man natürlich noch mehr, aber die Essener waren schon einen Tick besser und ein bisschen fitter“, musste der frühere Mittelstürmer anerkennen.
Das Turnier „hat einen riesigen Spaß gemacht“
Feinbier war froh, endlich wieder mit einer Traditionsmannschaft auf dem Platz zu stehen. „Als ich den Anruf bekommen habe, ob ich Lust hätte, für meinen alten Verein zu spielen und dann auch noch hier, wo es immer ein super Turnier war, habe ich mich gefreut. Sicherlich hätten wir uns ein paar mehr Zuschauer gewünscht. Aber den Umständen entsprechend war das schon in Ordnung und hat einen riesigen Spaß gemacht.“
Dass das Turnier der „Alten Herren“ alles andere als ein müder Spaßkick ist, zeigte auch Feinbier auf dem Platz. Im Halbfinale gegen RWE handelte er sich sogar eine Zwei-Minuten-Strafe ein. „Wenn man schon mal hier ist, hat man auch einen gewissen Ehrgeiz. Solange alles im Rahmen bleibt, ist das alles in Ordnung. Dafür waren wir lange genug Profi, dass wir auch gewinnen wollen, wenn wir ins Halbfinale kommen“, erklärte der Mann, der auch für die Traditionself von Bayer 04 Leverkusen im Einsatz ist.
Feinbier hielt Neuanfang in Wattenscheid für „notwendig“
Doch der 52-Jährige ist nicht nur ehrgeizig. Auch fußballerisch hat er noch einiges drauf. „Man merkt, die Leute werden immer jünger und man selbst wird immer älter. Irgendwann reicht es dann halt nicht mehr. Aber solange ich hier noch ein bisschen mithalten kann, komme ich immer wieder gerne und spiele immer wieder gerne Hallenfußball“, kündigte der gebürtige Berliner an.
Feinbier stieg einst mit der SGW in die 2. Bundesliga auf. Insgesamt gelangen ihm zwischen 1996 und 1999 in 81 Einsätzen 38 Tore. Dass sein Ex-Klub nur noch in der Oberliga Westfalen spielt, tut dem Uefa-Cup-Sieger von 1988 weh. „Da blutet einem das Herz. Aber manchmal folgen auf einen Schritt zurück zwei Schritte nach vorne. Ich glaube, bei der SG war es notwendig, dass neu angefangen wird. Ich denke, dort müssen kompetente Leute ran, damit das wieder in die richtigen Bahnen läuft. Das ist heutzutage nicht einfach.“