Nach der 0:3-Heimniederlage gegen die SSVg Velbert hat Christian Mikolajczak, bis dato Trainer des FC Kray, dem Vorstand mitgeteilt, dass er von seinem Amt als Trainer aus eigenem Antrieb zurücktritt. Mit ihm wird auch Co-Trainer Stephan Hooge den Verein verlassen.
RevierSport hat nach der knappen Pressemitteilung des Vereins bei Mikolajczak nachgefragt, was denn seine Beweggründe für den Rücktritt waren.
Ich sollte noch einmal eine Nacht über die Entscheidung meines Rücktritts schlafen, aber das habe ich abgelehnt. Denn auch ich habe Prinzipien und ich lasse mir als Trainer in sportlichen Belangen nichts vorschreiben.
Christian Mikolajczak
Vorweg: Dass der 40-Jährige als Feuerwehrmann die eine oder andere Trainingseinheit verpasste und während der Saison auch im Malediven-Urlaub weilte, hat nichts mit seinem Aus an der Buderusstraße zu tun. "Der Verein wusste von Beginn an, dass ich bei der Feuerwehr einen Schichtdienst habe. Der Urlaub mit meiner besseren Hälfte war schon vor meinem Kray-Engagement geplant. Das war alles mit Kray geklärt und von den Verantwortlichen abgesegnet", erklärt der Ex-Profi.
Warum dann der Rücktritt? Mikolajczak erzählt: "Nach dem Velbert-Spiel haben wir in einer kleinen Runde mit den Verantwortlichen gesessen. Ich habe dem Sportchef mitgeteilt, dass er doch bitte mal mit einigen Jungs reden soll. Weil wir mit den Leistungen nicht zufrieden sind. Das ist meiner Meinung nach die Aufgabe des Sportchefs. Dann kann der Trainer immer noch ein Gespräch führen. Der Sportchef nickte ab, sagte aber auch, dass wir sofort einen Torwartwechsel vollziehen müssen. Ich fragte ihn, ob das sein Ernst sei, mir etwas zu befehlen? Er war aber der Meinung. Daraufhin habe ich gesagt, dass das eigentlich die Entscheidung des Trainers ist, wer spielt und wer nicht spielt. Wenn das so ist, dann braucht der FC Kray mich nicht mehr. Ich sollte noch einmal eine Nacht über die Entscheidung meines Rücktritts schlafen, aber das habe ich abgelehnt. Denn auch ich habe Prinzipien und lasse mir als Trainer in sportlichen Belangen nichts vorschreiben."
Nach dem Velbert-Spiel habe ich "Micky" noch einmal daran erinnert, dass wir da vielleicht einen Wechsel vollziehen sollten. Es war aber wieder nur eine Anregung, kein Befehl!
Mladen Bosnjak
Mladen Bosnjak, der seit einigen Wochen Sportlicher Leiter beim FC Kray ist, wurde von RevierSport mit der Mikolajczak-Aussage konfrontiert.
Der Vater von Niko und Luka Bosnjak, die zur Krayer Mannschaft gehören, bestätigt die Aussage des Ex-Trainers, jedoch mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: "Schon vor drei Wochen habe ich "Micky" gesagt, dass wir voll hinter ihm stehen und das alles zusammen meistern. Jedoch sollte er uns sagen, warum wir so viele Gegentore kassieren. Ich habe dann auch mal den Torwart in den Raum geworfen und gesagt, dass wir vielleicht auch da mal einen Tausch in Erwägung ziehen sollten. Nach dem Velbert-Spiel habe ich "Micky" noch einmal daran erinnert, dass wir da vielleicht einen Wechsel vollziehen sollten. Es war aber wieder nur eine Anregung, kein Befehl!"
Einen Nachfolger für den zurückgetretenen ehemaligen Spieler des FC Schalke 04 gibt es noch nicht. Bosnjak verrät jedoch: "Wir haben schon einige Gespräche geführt. Wir haben aber noch keinen Favoriten."