Im Sommer ist Schluss: Christian Knappmann wird den SC Westfalia Herne am Ende der laufenden Saison nach mehr als fünf Jahren verlassen. „Bis jetzt habe ich alles, was mit Westfalia Herne zu tun hatte, emotional gesehen. Seit Dienstagnachmittag sehe ich die Dinge rational. Ich habe festgestellt, dass mein Akku nur noch bis zum 30. Juni hält“, erklärte der 40-Jährige der WAZ.
Rückendeckung für die Entscheidung des Trainers gab es nun von der Mannschaft. „Uns war sofort klar, dass wir alle hinter ihm stehen und uns für ihn einsetzen werden“, betont Herne-Kapitän Nick Jünemann (24) gegenüber RevierSport. „Die Mannschaft liebt ‚Knappi‘ einfach als Persönlichkeit. Zwischenmenschlich ist er ein überragender Typ.“
Bei der Westfalia steckt nach fünf Spieltagen allerdings noch ordentlich Sand im Getriebe. Bislang gab es für die Knappmann-Elf erst einen einzigen Punkt zu bejubeln – gegen die TSG Sprockhövel (1:1). Die restlichen vier Spiele verlor der Revierklub allesamt.
Wir wollen für ‚Knappi‘ alles reinwerfen – sportlich wie auch menschlich.
Nick Jünemann
„Klar, die ersten Spiele sind nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, weiß auch Jünemann. Darum gelte es für die Herner nun, aus Knappmanns Entscheidung eine Art Motivation zu entwickeln: „Wir wollen für ihn alles reinwerfen – sportlich wie auch menschlich. Der Klassenerhalt ist das Mindeste, was wir anstreben. Was vorgefallen ist, hat den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft nicht geschwächt, sondern vielmehr gestärkt. Auch von außen kommt teilweise Unruhe rein, weil sich die Leute fragen: ‚Was ist eigentlich wieder mit Herne los?‘ Da wollen wir jetzt einfach mal ein Zeichen setzen.“
Festes Band zwischen Knappmann und der Mannschaft
Das Band zwischen Knappmann und der Mannschaft scheint trotz allen Widrigkeiten sehr fest zu sein. Das belegen auch die weiteren Worte des Kapitäns: „Auf dem Feld“, sagt Jünemann, „ist er emotional – aber so kennt man ihn halt. Abseits des Platzes ist er ein sehr ruhiger Mensch, mit dem man sich auch mal gefühlt fünf Stunden hinsetzen kann, gemeinsam etwas isst und über Themen spricht, die nichts mit Fußball zu tun haben. Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt, warum wir als Mannschaft sagen: Entweder ‚Knappi‘ oder keiner.“