Das war richtig überzeugend! Germania Ratingen entpuppt sich so langsam aber sicher zu einem wahren Spitzenteam in der Oberliga Niederrhein. Am sechsten Spieltag bezwangen die Schützlinge von Ersatztrainer und Sportlichem Leiter Frank Zilles in einer eindrucksvollen Partie den Cronenberger SC vor 226 Zuschauern im Stadion Ratingen mit 8:2 (3:0).
Dass am Ende sogar die Position des Spitzenreiters dabei heraussprang, ließ Fans und Mannschaft gemeinsam nach dem Schlusspfiff den gleichlautenden Schlachtruf zelebrieren. „Wenn wir die Qualität von diesem Spieltag auf den Rasen schicken, ist es schwer, uns zu schlagen“, gab auch Phil Spillmann nach den 90 Minuten voller Stolz zu Protokoll. „Uns ist wirklich sehr viel gelungen, wobei Cronenberg auch sehr hoch und offen stand“, argumentierte der 26-jährige Innenverteidiger der Germania. „Acht Tore in einem Spiel machst du nicht immer. Das war ein Sieg für Martin Hasenpflug“, schickte Spillmann noch Genesungswünsche mit auf den Weg des erkrankten Trainers.
Dieser wurde gegen den CSC durch den Sportlichen Leiter Zilles ersetzt, der genau so glückselig wie zuvor schon seine Spieler auf der Pressekonferenz erschien. „Es war eine Wohltat, das Spiel zu genießen. Das frühe Tor von Gianluca Silberbach war der Dosenöffner und durchaus befreiend. So hatten wir Raum und Platz und konnten unsere vorhandene Qualität ausspielen“, analysierte Zilles die 90 Minuten.
Großes Lob von Kilz
Spielerisch fiel Cronenberg dabei einfach zu wenig ein. In der Defensive zeigte das Team von Axel Kilz viel zu wenig Aggressivität, um ein Spitzenteam wie Ratingen in Bredouille zu bringen. Alleine die Spielanlage der Germanen wirkte jederzeit überzeugend, was auch Kilz nach dem Spiel zugeben musste: „Ratingen besitzt eine brutale Qualität. Das war das mit Abstand stärkste Team in der Oberliga bislang“, verteilte auch der Gästetrainer ordentlich Lob. „Alleine Fatih Özbayrak hat uns große Probleme bereitet“, stellte Kilz fest.
An dem 25-jährigen Ex-Essener kommt aktuell kaum ein Gegner vorbei. Vor allem über rechts kam Ratingen immer wieder gut ins letzte Drittel, wobei zwischenzeitlich der letzte Pass oder der präzise Abschluss fehlte. Das sah auch Zilles: „Das ein oder andere Tor mehr wäre sicher noch drin gewesen. Aber acht Tore hier im Stadion, was will man mehr?“, stellte der Sportliche Leiter eine berechtigte Frage. Es mag Jammern auf hohem Niveau sein. Bis Freitag schauen sich die Blau-Gelben die Tabelle ganz sicher von oben an. Dann wartet die nächste Hürde bei Union Nettetal (19:30 Uhr, Hauptplatz Lobbericher Straße). Eine Hürde, die in der aktuellen Verfassung ganz sicher zu meistern sein sollte.