Nach dem Grusel-Start in die letzte Saison mit lediglich einem Punkt aus acht Spielen und einem Torverhältnis von 5:20, sollte der Start in die neue Spielzeit für Westfalia Herne eigentlich ganz anders verlaufen. Dem war beim Auftaktspiel in Schermbeck aber nicht so. Mit der 0:6-Klatsche kam es tatsächlich noch schlimmer. Sechs Tore in einem Spiel kassierten die Herner noch nicht einmal im letzten Jahr.
.Wir müssen Fußball arbeiten. Das ist jetzt sehr plakativ gesprochen, ich habe aber auch keine Lust, größer ins Detail zu gehen. Der Weg, um unsere Ziele zu erreichen, wird ein anderer sein als Kombinationsfußball
Christian Knappmann
Herne-Trainer Christian Knappmann zeigte sich nach dem Spiel erst sprachlos und bescheinigte seinem Team eine Leistung wie eine Schülermannschaft. Doch der 40-Jährige ging noch weiter: „Es wird sicherlich für den einen oder anderen Spieler Konsequenzen geben. Keine disziplinarischen, aber sicherlich sportliche Konsequenzen. Weil nochmal: wenn wir glauben, dass wir in der Liga unsere Ziele erreichen, indem wir nur Fußball spielen, dann werden wir wie gegen Schermbeck eines Besseren belehrt, weil dafür reicht dann auch hinten heraus die Qualität bei uns nicht. Wir müssen Fußball arbeiten. Das ist jetzt sehr plakativ gesprochen, ich habe aber auch keine Lust, größer ins Detail zu gehen. Der Weg, um unsere Ziele zu erreichen, wird ein anderer sein als Kombinationsfußball.“
Knappmann fordert mehr Demut
Viel Zeit um das „Fußball arbeiten“ zu inhalieren, hat das Team nicht. Am Freitagabend geht es für die Herner zum Derby nach Wattenscheid (3. September, 19.15 Uhr). Dort wird es laut Knappmann allerdings keiner besseren Einstellung seiner Spieler bedürfen: „Ich glaube nicht, dass es an der Einstellung lag. Das ist zu einfach. Ich habe bei uns keinen Spieler gesehen, der hier La Paloma gemacht hat oder der sich nicht voll reingehauen hat.“
Die Probleme, die bis zum Freitagsspiel gelöst werden müssen, liegen laut Knappmann in anderen Bereichen: „Wir haben die Grenzen in inhaltlichen Dingen aufgezeigt bekommen. Und nochmal: es geht darum, dass wir mit einem Stück weit Demut in der Liga Fußball spielen, dann werden wir auch punkten. Wenn wir glauben, dass wir Mannschaften wie Schermbeck auseinander schnicken, dann sind wir schief gewickelt, dann wird das nichts. Dann war dieses 6:0 nicht die einzige Klatsche, die wir kriegen werden.“