In den vergangenen 20 Jahren trainierte Ralf vom Dorp nur zwei Vereine und wurde gerade in Velbert zum Inbegriff für Konstanz. Nun übernimmt der Trainer den Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen, bei dem es in jüngerer Vergangenheit schon mal chaotisch zuging.
"Wenn ETB anruft, dann hört man sich das an. Und wenn es dann am Ende des Tages passt, nimmt man die Herausforderung an." Ganz klar, Ralf vom Dorp zögerte nicht lange, neuer Trainer bei den Schwarz-Weißen zu werden. Zumal vom Dorp gebürtig aus dem Essener Süden kommt und schon ganz in der Nähe, in Kupferdreh, als Übungsleiter arbeitete.
Elf Jahre lang trainierte vom Dorp zuvor den Ligarivalen SC Velbert, führte ihn von der Bezirks- in die Oberliga. "In den letzten 20 Jahren habe ich für zwei Vereine gearbeitet." Er steht für langfristige Arbeit, Kontinuität und Konstanz. In allen drei Bereichen geriet der ETB in jüngster Vergangenheit ins Schlingern. Die Essener wollten in der Vorsaison die Regionalliga aufsteigen, fanden sich jedoch schnell im Abstiegskampf wieder. Trainer Manfred Wölpper musste gehen, das Team rettete sich erst final am letzten Spieltag. Zusammen mit dem Sportlichen Leiter Karl Weiß soll vom Dorp Ruhe in den Verein bringen. "Das war, denke ich, auch ein Ziel der Verantwortlichen", sagt der neue Trainer des Traditionsvereins.
Neuer Assistent für den ETB
Vom Dorp ist also schon eine ganze Weile im Geschäft und weiß daher: "Ruhe tritt dann ein, wenn die Ergebnisse passen." Damit auch seine sportliche Ideen greifen, freut er sich, mit Jörg Dohmann einen neuen Assistenten an seiner Seite zu wissen. Dohmann arbeitete zuletzt bei Blau-Gelb Überruhr. "Das wird funktionieren und klappen", glaubt vom Dorp. "Zwei Trainer zu haben, ist heutzutage vorteilhaft. Wir haben viele junge Spieler, die wir an die Oberliga heranführen und werden deshalb auch in Gruppen trainieren. Daher macht es Sinn, als Trainer zusammenzuarbeiten."
Am vergangenen Samstag starteten die Essener in die Saisonvorbereitung. Viele Gesichter kennt vom Dorp bereits. Dreimal traf er in der Vorsaison mit Velbert auf den ETB. "Ich habe schon gewisse Vorstellungen, wie ich spielen will", kündigt er an. "Ich lege mich aber nicht auf ein Spielsystem fest und will flexibel spielen lassen, um auf Gegner reagieren zu können." Mit dem jetzigen Kader ist vom Dorp derweil zufrieden. Unter anderem folgte ihm Serhat Mumcu vom SC Velbert nach Essen. "Wir haben die Augen aber immer offen. Wenn es passt und uns weiterbringt, dann muss man nachlegen", fügt vom Dorp an.
RWE zu Gast
Bereits am kommenden Samstag steht das erste Highlight am Uhlenkrug an. Rot-Weiss Essen gastiert im Essener Süden. "Das ist ja das Derby der Stadt, gerade auch wegen der Geschichte beider Vereine", freut sich vom Dorp schon auf das Duell. Zusammen mit Weiß und Dohmann liegt es nun an ihm, dafür zu sorgen, dass es in der nahen Zukunft nicht bei diesem einen Highlight bleibt.