Während Meerbuschs A-Jugendlicher Linus Krajac nur Sekundenbruchteile zuvor das 2:1 für die Gäste auf dem Fuß hatte, war es per Konter der erst in die Partie eingewechselte Ordelheide, der für großen Jubel bei den Anhängern des SC West sorgte (90.).
„Der stand doch drei Meter im Abseits. Normalerweise sage ich so etwas nicht so schnell, aber die Schiedsrichter-Assistentin hat dieses Spiel entschieden“, fand TSV-Trainer Toni Molina klare Worte nach der späten Niederlage. „Natürlich muss Linus zuvor das Ding machen. Die Schiedsrichter machen es auch oft gut. Aber dieses Mal war es ein entscheidender Fehler der Assistentin, das werden auch die Aufnahmen der Begegnung beweisen“, echauffierte sich der Gästetrainer über die letzte und entscheidende Szene der 90 Minuten. Die Diskussionen über die Unparteiischen sind also längst nicht nur ein Thema im Profifußball.
Ganz anders war die Gefühlslage selbstredend beim SC West. Da Nettetal gegen Bocholt nur 1:1 spielte, überholte West das Team vom Niederrhein und hat zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
„Von den Chancen her ist der Sieg definitiv verdient. Dass das Siegtor erst so spät fiel, kostete Nerven. Wir haben aber über die gesamte Dauer dran geglaubt“, fiel West-Trainer Ranisav Jovanovic mehr als ein Stein vom Herzen. „Klar ist das nur eine Momentaufnahme und wir wissen, dass wir genauso weiterarbeiten müssen“, wusste der Ex-Profi, dass man sich auf die letzten zwei Siege gegen höherrangige Teams keinesfalls ausruhen darf. Immerhin sind es noch fünf Spiele, die die Landeshauptstädter vor der Brust haben.
Unter den Augen des entlassenen Straelen-Trainers Marcus John ging der SC West im zweiten Durchgang durch Milan Senic zuerst in Führung (58.), bevor Ryo Terada durch die Hosenträger von West-Keeper Alexander von Ameln für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte (65.).
Die späte Entscheidung zugunsten der Gastgeber macht den Klassenkampf in der Oberliga Niederrhein zudem noch spannender. Nicht zuletzt auch durch den überraschenden Sieg des TV Jahn Hiesfeld in Kleve.
Autor: Oliver Stolz