Beinahe die halbe Mannschaft des TuS Haltern und Trainer Magnus Niemöller haben danach im Sommer 2016 den klammen Oberligisten verlassen und sind vor drei Jahren direkt oder über Umwege zum potenten TuS Haltern in die Westfalenliga gewechselt. Nils Eisen, Deniz Batman, Lukas Opiola, Marvin Schurig, Arda Nebi, Tim Forsmann und eben Stefan Oerterer.
Jetzt stehen sie dicht vor der Erfüllung ihres Traums. „Das war immer ein Ziel von mir, einmal in der Regionalliga zu spielen. Wenn das jetzt klappen sollte, warum sollte ich das nicht machen?“, will Oerterer die Gelegenheit beim Schopf packen. Bislang hatte der Mittelstürmer, der 2009 aus der Jugend von Westfalia Herne nach Erkenschwick wechselte, stets alle Anfragen höherklassiger Teams abgelehnt, weil er seinen Beruf nicht aufgeben wollte. Dergleichen gab es im Laufe der letzten Jahre genügend, weil er in jedem Jahr zuverlässig immer unter den Top-Torschützen zu finden ist. Auch in diesem Jahr hat er bereits wieder vierzehnmal eingenetzt.
„Ich will Erkenschwick nicht negativ belasten. Aber wir haben in der Tat einen sehr, sehr langen Weg genommen von der Westfalenliga bis vielleicht in die Regionalliga“, nickt Oerterer. „Und dann noch mit so vielen Jungs, mit denen ich teilweise schon vier, fünf Jahre zusammenspiele. Das wäre doppelt schön. Aber es ist noch ein langer Weg.“
Dass es überhaupt nochmal etwas für ihn mit der vierthöchsten Spielklasse werden könnte, damit hat er nicht unbedingt mehr gerechnet. „Wenn das jetzt tatsächlich so früh mit Haltern klappen sollte, wäre das ziemlich einmalig. Ich weiß nicht, welche Mannschaft dafür nur zwei Jahre aus der Westfalenliga heraus gebraucht hat. Es wäre ein Traum. Und für den Verein eine schwere Herausforderung.“
Denn vor drei Jahren spielte der TuS Haltern sogar noch in der Landesliga. Um sein großes Ziel zu erreichen, wünscht sich „Ö“ dennoch manchmal noch etwas mehr Souveränität auf dem Platz. „Das Spiel gegen Sprockhövel war wieder ein typisches Heimspiel für uns. Wir bekommen wieder kein Gegentor, wir machen die Führung zu einem günstigen Zeitpunkt. Und in der zweiten Halbzeit stellen wir wieder das Fußballspielen ein“, resümiert er. „Manchmal verstehe ich das nicht zu ganz. Manchmal würde ich mir wünschen, dass wir ein bisschen mehr Fußball spielen. Wir sind manchmal sehr hektisch. Es ist viel Schreierei. Manchmal ist da weniger auch mehr. Aber in dieser Phase zählt das Ergebnis. Wir haben uns intern Etappenziele gesetzt. Und wenn wir die erreichen, dann sollte es mit dem großen Ziel funktionieren.“
Ein kleines Hindernis gibt es für Oerterer aber noch: „Mein Vertrag läuft im Sommer aus, aber ich würde natürlich gerne bleiben. Ich bin schon total gespannt, wie das hier alles so werden würde. In der Regionalliga gegen RWE, RWO und Alemannia Aachen zu spielen, das wäre natürlich schon geil und würde bestimmt Bock machen.“
Autor: Stefan Bunse